Ein Kuss von Gattin Irmgard für den spektakulären Wahlsieger Florian Oßner.
Der große Wahlsieger der Bundestagswahl im Stimmkreis Landshut-Kelheim kommt aus der Gemeinde Velden. Florian Oßner, 32 Jahre jung, frisch verheiratet mit Irmgard und seit einigen Monaten Vater eines Sohnes (Elias), hat seiner CSU einen benahe historischen Erfolg bei seiner ersten Kandidatur gebracht. In Landshut Stadt gewann Oßner 53,19 Prozent. Vor vier Jahren mußte Dr. Wolfgang Götzer mit 42,14 Prozent zufrieden sein.
Freilich konnte Dr. Götzer 2002 sogar 59,29 Prozent einfahren. Die Landshuter CSU feierte am Sonntagabend im "Augustiner". Florian Oßner war dabei als um 18 Uhr die ersten Hochrechnungen von den Fernsehsendern bekannt gegeben wurden. Kollektiver Jubel brach aus. Viele sprangen begeistert auf. Oßner strahlte und ließ sich beglückwünschen. An seiner Seite die bildhübsche Gattin Irmgard mit Söhnchen Elias.
An der CSU-Wahlparty im "Augustiner" nahm auch eine größere Gruppe von JU-Mitgliedern teil.
Wolfgang Götzer gehörte mit Gattin Doris und Sohn Maximilian zu den ersten Gratulanten. Ebenso der vor einer Woche in den Landtag gewählte CSU-Vorsitzende Helmut Radlmeier, die Stadträte Schnur, Zellner und Hess sowie viele Wahlhelfer und eine große Schar von JU-Mitgliedern. Aus dem Landkreis waren der ehemalige Vorsitzende Josef Seidl (Kumhausen) sowie die CSU-Vorsitzenden von Tiefenbach (Wolfgang Beck) und Eching (Fred Kuttenlochner) unter den Party-Gästen.
Die FDP erreichte in Landshut nur mehr 2,71 Prozent mit ihrem Kandidaten Markus Sponbrucker (Rottenburg). 2009 kam Prof. Dr. Zeitler für die FDP noch auf 16,23 Prozent. Ein fast unglaublicher Absturz bei dieser Wahl. Die FDP hat noch mehr verloren als die CSU zulegen konnte.
SPD-Kandidat Harald Unfried (47) wird mit den 18,57 Prozent mehr als zufrieden sein. 2009 kam er "nur" auf 15,85 Prozent. Also ein stattlicher Zugewinn von knapp drei Prozent bei den Erststimmen. Entsprechend gut war auch die Stimmung bei den Sozialdemokraten auf ihrer Wahlparty im Gasthaus Zur Insel, wo auch die neue Landtagsabgeordnete Ruth Müller und Bürgermeister Gerd Steinberger sowie die Stadträte Gewies, Kubatschka und Haucke dabei waren.
Der Grüne Dr. Thomas Gambke mußte lange zittern
Zufrieden sein kann auch der grüne Kandidat Dr. Thomas Gambke (63) mit den 13,28 Prozent Erststimmen in Landshut. Gambke zieht auf der Bayern-Liste wieder in den Bundestag ein. Vor vier Jahren kam er auf 15,34 Prozent. Der Finanzexperte und ehemalige Unternehmer (Fa. Schott Glas) wußte den ganzen Abend hindurch lange nicht, ob es für den Wiedereinzug reichen würde. Ständig telefonierte er per Handy mit der Parteizentrale in München.
Die Stimmung bei der Wahlparty der Grünen im Clubraum des Bernlochner war denn auch nach den ersten Hochrechnungen zunächst nicht gut. Überall betretene Gesichter. Hier und dort gar Enttäuschung. Doch gegen 23 Uhr kam die erlösende Nachricht aus München, dass der Landshuter wieder eine Fahrkarte nach Berlin sicher hat. Mit dabei bei der Zitterparty auch Bürgermeister Dr. Keyßner mit Gattin Regine, die am Sonntag neu in den Landtag gewählte Abgeordnete Rosi Steinberger, Fraktionschefin Sigi Hagl, Bezirksrat Markus Scheuermann und Stadtrat Hermann Metzger sowie die grüne Parteivorsitzende Hedwig Borgmann. Auch Ex-Stadträtin Petra Maier (ehemals Rabl) war gekommen. Emotional also doch noch ein gutes Plateau für die angekündigte Kreisversammlung am Donneratag (26. Sept.), wo das Programm für die Stadtratswahl vorgestellt werden soll. Die Grünen haben da ja höchst ehrgeizige Ziele: Größte Fraktion mit 25 Prozent der Wählerstimmen wollen sie werden, was 11 Stadtratsmandate (derzeit 7) bedeuten würde.
Zufrieden sein kann der Kandidat der Linken, Reiner Zisler (57), mit seinen 3,75 Prozent Erststimmen. Freilich reicht das nicht mehr für ein Bundestagsmandat. Vor vier Jahren zog für die Linken in Landshut Kornelia Möller mit 6,4 Prozent Erststimmen in den Bundestag ein. Möller hatte auf eine erneute Kandidatur aus gesundheitlichen Gründen verzichtet. Zisler war die Woche zuvor auch bereits Landtagskandidat. Er will mit den Linken 2014 erstmals auch in den Landshuter Stadtrat gelangen.
Einen besonderen Achtungserfolg erzielte nicht zuletzt für die Freien Wähler der Bad Abbacher Bundestagskandidat Christian Hanika (26) mit 3,23 Erststimmen in Landshut. Der junge Kandidat hat einen flotten Wahlkampf hingelegt. Die Freien Wähler, die im Stimmkreis Landshut mit Hubert Aiwanger und Jutta Widmann zwei Landtagsabgeodnete stellen, sind erstmals bei einer Bundestagswahl angetreten. Nicht ausgeschlossen, dass Christian Hanika auch für Europa im Juni 2014 kandidieren darf. /hs
Im großen Plenarsaal des Rathauses verfolgten am Sonntag auch die Piraten, hier im Bild von links der Kandidat zum Bundestag, Matthias Zeh (Weihmichl), Tobias Hobmeier (Altdorf) und Roland Mulzer (Landshut) den Eingang der Wahlergebnisse.