Miriam Werner ist erst 20, im Landkreis Regen daheim, studiert in München Jura und ist bereits die Sprecherin der Grünen Jugend Bayern, die von heute, Freitagabend, bis Sonntagnachmittag in der Mensa des Hans-Leinberger-Gymnasiums den Landeskongress hält.
Zusammen mit dem 19-jährigen Politichen Geschäftsführer Florian Wilsch (studiert Mathematik) aus München und dem örtlichen Sprecher der Grünen, Thomas Kaindl, von Beruf Banker (26), aus Altheim bei Essenbach, gab Miriam Werner wenige Stunden vor Beginn des Landeskongresses eine Pressekonferenz im Büro von MdB Dr. Thomas Gambke am Regierungsplatz.
Das Leitthema der drei Tage lautet: "Du bist wichtiger als Deutschland - Integration." Die Jungen Grünen wollen grundlegend das System der Mehrheitsgesellschaft diskutieren und auf die vielfältigen Möglichkeiten der Integration aufmerksam machen.
Weitere Themen sind die Energiewende nach Fukushima, der "Schultroianer" und auch die Freigabe von Drogen.
Vor den (Protest-)Piraten haben sie keine "Angst". Da müsse man erst abwarten, wohin deren Reise programmatisch geht.
Am Samstag starten sie um 14 Uhr vor dem Rathaus die Aktion "Kein Fuß breit dem Rassismus und den Neonazis". Dabei werden möglichst viele Fußabdrücke gesammelt. Die jungen Grünen wissen, dass mitten in der Landshuter Altstadt der berüchtigte Neonazi Martin Wiese wohnhaft war und jetzt nach Geisenhausen umgezogen ist.
Nur bis zum 27. Lebensjahr kann man Mitglied bei der Grünen Jugend sein. Aufgenommen werden auch schon 12-jährige. Mit der Mutterpartei der Grünen gibt es keinerlei Probleme. "Wir werden gehört", so die immer strahlende Miriam Werner, freilich habe ihre Organisation kaum Mandatsträger wie vergleichweise die Junge Union oder die Jusos, wo man bis zum 35. Lebensjahr dabei sein kann.
MdB Dr. Thomas Gambke darf heute ein Grußwort sprechen, auch Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner und wohl auch die Bezirksvorsitzende Rosi Steinberger. Die Führungsriege der Grünen Jugend ist streng paritätisch mit Frauen und Männern besetzt.
Ein neuer Co-Sprecher muß gewählt werden. Das will Florian Wilsch werden. Der strohblonde Münchner Mathe-Student ist auch zuversichtlich, dass die Grünen bei der nächsten Landtagswahl besonders gut abschneiden.
Thomas Kaindl aus Altheim ist erster Nachrücker auf der Kreistagsliste der Grünen. Für den Vorsitzenden der JU Landshut, Thomas Haslinger, der den Landeskongress im "Leinberger-Gymnasium" ebenso kritisiert hatte wie der CSU-Vorsitzende Helmut Radlmeier, hatte die Vorstandssprecherin kein Verständnis.
"Wir sind fast überall bei unseren Landeskongressen in Schulen." Noch nirgendwo habe es deshalb Proteste gegeben wie jetzt in Landshut. Die Mensa finden die jungen Leute prima. Sie werden auch in der HLG-Turnhalle zwei Tage lang übernachten und heute, Freitag, ab 22 Uhr im "Ganymed" feiern. Am Samtagabend ist in der Disco "Margeritha" (Altdorf) eine Party angesagt.
Den Kongress der Jungen Grünen kann im übrigen jeder Intessierte im "Leinberger" besuchen, auch wenn er schon über 27 ist.