München - pm (04.12.2018) Fast täglich werden in den Grenzgebieten Bayerns illegale Tiertransporte aufgegriffen. Erst kürzlich beklagte der Passauer Landrat Franz Meyer in der Passauer Woche die enormen Kosten, die dem Landkreis in Folge der illegalen Transporte entstünden, und die unzureichende Unterstützung des Freistaats bei der Bewältigung dieser Kosten.
„Die Bayerische Staatsregierung kommt ihrer Pflicht nicht nach und tritt die Verfassung mit Füßen!“ schließt sich Rosi Steinberger, Vorsitzende des Umweltausschusses im Bayerischen Landtag, der Kritik Franz Meyers an. Schließlich ist der Tierschutz als Staatsaufgabe in der Bayerischen Verfassung verankert. In der Vergangenheit wurden allerdings sämtliche Vorschläge zur Verbesserung der Situation der Tierheime im Landtag von der CSU-Mehrheit blockiert.
Nun soll es laut Staatsregierung in den kommenden Jahren zwei Millionen Euro für Investitionen in Tierheimen geben. Bei einem Investitionsbedarf von 65 Mio. Euro - laut Tierschutzbund - ist das aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. „Die Kosten, die durch illegale Welpentransporte entstehen, sollen dadurch nicht abgedeckt werden“, erläutert Rosi Steinberger. Dabei sind gerade die Landkreise an der Grenze hier besonders gefordert und hätten Unterstützung durch den Freistaat bitter nötig.
„Wenigstens lässt der Landkreis Passau seine Tierheime auf den Folgekosten aus den illegalen Welpentransporten nicht sitzen“, lobt die Abgeordnete die Erstattung der Kosten aus den illegalen Tiertransporten durch den Landkreis Passau. Doch damit sind für die Tierheime noch lange nicht alle Probleme beseitigt. Denn neben den finanziellen Belastungen aus den illegalen Tiertransporten fallen in den Tierheimen viele andere Kosten an, die nicht, oder nur geringfügig erstattet werden. Die Folge: die finanzielle Situation der Tierheime ist oft desaströs, viele Gebäude befinden sich in einem desolaten Zustand, Spenden und kommunale Zuschüsse reichen kaum zum Überleben. Deshalb resümiert Rosi Steinberger: „Nicht nur der Landkreis zahlt die Zeche – es sind vor allem die Tierheime!“