Das Klinikum Landshut hat ein neues Patiententransportmanagementsystem in Betrieb genommen. Das System sorgt für deutlich geringere Wartezeiten der Patienten auf Transporte innerhalb des Krankenhauses. Die Kosten für die Technik liegen im fünfstelligen Bereich. Das System ist in der Region einmalig.
Realisiert wurde das System von der Firma modularways. Die Kosten beinhalten auch den flächendeckenden Ausbau mit einem drahtlosen Netzwerk (WLAN).
Im Klinikum Landshut fallen an einem Tag rund 350 Fahrten von Patienten an, die nicht selbst laufen können, also im Bett liegen oder im Rollstuhl sitzen. Diese Patientenfahrten finden innerhalb einzelner Stationen oder von Zimmern zu Operationssälen oder zu Untersuchungen und wieder zurück statt.
Mit dem neuen Transportmanagementsystem werden die Patientenbegleiter über den Computer angefordert. Jeder der derzeit rund zwölf Begleiter trägt nun einen kleinen Rechner am Arm. Wird ein Transport angefordert, erkennt die Software über WLAN sofort, wo der nächstgelegene freie Mitarbeiter für den Transport bereit steht. Dieser erhält auf seinem PDA die Meldung für den nächsten Auftrag und bestätigt ihn. Dann macht er sich auf den Weg und meldet dem System, wenn er beim Patienten angekommen ist.
Zwei weitere Klicks folgen, nachdem der Patient an den Zielort gebracht wurde, womit der Auftrag abgeschlossen ist. Im Regelfall erscheint dann der nächste Auftrag und das ganze beginnt von vorne. Sollte kein Auftrag eingehen, begibt sich der Mitarbeiter in den Pausenraum und wartet dort.
Dieses System ist deutlich effizienter als die Abläufe der Vergangenheit. Früher wurde von den Stationen oder Funktionsstellen der Patientenbegleitdienst telefonisch angefordert. Ein im Warteraum erreichbarer Patientenbegleiter rückte aus, holte den Patienten und brachte ihn an den gewünschten Ort. Ein Vorgang, der in der Vergangenheit, durch doppelte telefonische Anforderungen, durch mehrfaches Nachfragen nach dem Verbleib des Begleiters oder des Patienten bis zu sechs Anrufe ausmachen konnte, wie Statistiken aus anderen Krankenhäusern zeigen.
Nicht nur der organisatorische Aufwand war höher, auch die Wartezeiten bei Patient und Personal waren deutlich größer. Studien am Beispiel des Universitätsklinikums Innsbruck haben gezeigt, dass durch ein modernes Transportmanagementsystem die Wartezeiten von Patienten von durchschnittlich 28 auf zwei Minuten reduziert werden konnten. Leerwege der Patientenbegleiter konnten nach Einführung des Systems ebenfalls weitgehend vermieden werden.
Die Software sorgt zudem für eine Rangliste der Transporte. So haben Fahrten in die Operationssäle Vorrang vor Transporten zu Routineuntersuchungen. Die Effizienzsteigerung des neuen Patiententransportmanagementsystems soll vor allem den Patienten zu Gute kommen. Durch verkürzte Wartezeiten und die Optimierung der Betriebsabläufe auf den Stationen und Funktionsstellen war ein weiterer Aspekt bei der Beschaffung des Systems. Nur durch den Wegfall der Telefonate und den Eintrag in die EDV werden bei 350 Patientenfahrten und Begleitungen am Tag hausintern etwa 2000 Telefonate unnötig