München/Landshut ( 04.10.2017) Gute Nachrichten für Patienten aus dem Raum Landshut, die außerhalb der üblichen Sprechstundenzeiten medizinischer Hilfe bedürfen. Am 11. Oktober 2017 eröffnet die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) neue Bereitschaftspraxen am Klinikum Landshut und am Krankenhaus Landshut-Achdorf (LAKUMED).
Die Bereitschaftspraxen der KVB sind die zentralen Anlaufstellen für Patienten, wenn diese außerhalb der üblichen Sprechstundenzeiten eine medizinische Akutversorgung benötigen. Mühsame Recherchen, welcher Arzt Dienst hat und wo sich dessen Praxis befindet, entfallen somit. Außerdem werden die Notaufnahmen der Krankenhäuser von leichteren Fällen entlastet, die ambulant von einem niedergelassenen Arzt behandelt werden können. Ergänzend werden wie bisher medizinisch notwendige Hausbesuche durch den bereits bestehenden Hausbesuchsdienst durchgeführt.
Die beiden Bereitschaftspraxen haben mittwochs und freitags nachmittags sowie ganztägig an Wochenenden und Feiertagen geöffnet. Eine Kooperation mit den Kliniken ermöglicht außerdem die Versorgung im Rahmen des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes zu den Nachtzeiten, wenn die Bereitschaftspraxen geschlossen haben. Ab Ende April 2018 werden die Öffnungszeiten der KVB-Praxen, sowohl am Klinikum Landshut als auch am Krankenhaus Landshut-Achdorf, auf die Abende am Montag, Dienstag und Donnerstag erweitert.
Die Öffnungszeiten der Bereitschaftspraxen sowie eine Anfahrtsbeschreibung sind stets aktuell auf der Internetseite www.bereitschaftsdienst-bayern.de zu finden. Telefonisch ist der Ärztliche Bereitschaftsdienst kostenlos und vorwahlfrei unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 116117 erreichbar.
Der Ärztliche Bereitschaftsdienst ist zu unterscheiden von der notärztlichen Versorgung. Bei lebensbedrohlichen Erkrankungen ist stets der Notarzt - unter der kostenfreien Rufnummer 112 - zu verständigen.
Zum Hintergrund: Der Ärztliche Bereitschaftsdienst in Bayern
In Bayern sind rund 23.000 Haus- und Fachärzte zum Bereitschaftsdienst verpflichtet. Der Ärztliche Bereitschaftsdienst ist nachts, an Wochenenden und Feiertagen für Patienten da, die nicht lebensbedrohlich erkrankt sind, deren Behandlung jedoch nicht bis zur nächsten regulären Sprechstunde warten kann. Ziel dieses Versorgungsangebotes ist in erster Linie, den Patienten so weit zu versorgen, dass er am nächsten Morgen oder zu Beginn der neuen Woche die reguläre Sprechstunde seines Hausarztes oder des entsprechend der Erkrankung erforderlichen Facharztes aufsuchen kann.
Die KVB hat das Ziel, flächendeckend in ganz Bayern eine ambulante medizinische Versorgung auch abends und an Wochenenden und Feiertagen zu gewährleisten und zugleich die Dienstbelastung möglichst gleichmäßig unter den zum Dienst verpflichteten Haus- und Fachärzten zu verteilen.
Zum 1. Januar 2016 ist außerdem das Krankenhausstrukturgesetz (KHSG) in Kraft getreten. Dieses gibt vor, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen Bereitschaftspraxen an Krankenhäusern nach Bedarfsgesichtspunkten einrichten sollen. Die KVB stellt sich dieser nun auch gesetzlich vorgegebenen Aufgabe. Bayernweit gibt es derzeit rund 80 Bereitschaftspraxen, die sich in der Regel an Kliniken befinden und die ohne Voranmeldung aufgesucht werden können. Die Zahl dieser Bereitschaftspraxen soll in den nächsten Jahren sukzessive auf etwa 110 steigen.