Landshut (15.11.2017) Die AOK Landshut hat ihre Veranstaltungsreihe zum Thema Depression am Montag mit einem Filmabend an der Hochschule abgeschlossen. Nach einer Vorführung des Dokumentarfilms „Die Mitte der Nacht ist der Anfang vom Tag“ im Kinopolis im Oktober wurde der Film ein zweites Mal in Kooperation mit der Hochschulgemeinde gezeigt.
In der anschließenden Gesprächsrunde gab unter anderem die Regisseurin Michaela Kirst Einblick in ihre Erfahrungen mit betroffenen Menschen. In den vergangenen Wochen hatte die AOK bereits mit einer Lesung von Claudia Gliemann, der Autorin des Buches „Papas Seele hat Schnupfen“, in der Grundschule Altdorf und mit dem Vortrag „Die Seele verstehen – Depression aus der Sicht der Angehörigen“ von Petra Stemplinger in der AOK-Direktion die Volkskrankheit stärker ins öffentliche Blickfeld gerückt.
„Depression findet in der Gesellschaft zu wenig Beachtung im Vergleich zur Zahl der tatsächlich betroffenen Menschen“, sagte Kevin Ragner, Fachbereichsleiter Marketing und Prävention der AOK. „Darum wollen wir eine Plattform für die Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema schaffen“, sagte der katholische Hochschulseelsorger Dr. Alfons Hämmerl, der den Abend moderierte.
Die Dokumentation des Kölner Psychiatrie-Facharztes und Filmemachers Axel Schmidt, die mit Unterstützung der AOK gedreht wurde, begleitet mehrere erkrankte Menschen über ein Jahr auf ihrem Weg durch und aus der Krankheit. In der Diskussionsrunde wurde auch das Thema Depression bei Studenten angesprochen. Birgit Schnellinger von der Sozialberatung der Hochschule und Erich Schweiger von der psychologischen Beratung der Hochschule zeigten auf, dass es schnelle und unbürokratische Hilfe für Studenten in jeglicher Notlage gibt. „Wir unterstützen die jungen Menschen bei seelischen, aber auch bei wirtschaftlichen Problemen, damit sie ihr Studium abschließen können“, sagte Schnellinger.
Bei der Therapie von Depression werden hormonelle Veränderungen im Gehirn laut Schweiger durch Medikamente gemindert. Entscheidend sei aber die psychologische Betreuung. „Durch die ständige psychologische Begleitung über die zweijährige Drehzeit hinweg war es für den Film möglich, die Betroffenen durch die Krankheit in die Heilung zu begleiten“, sagte Regisseurin Kirst. Kornelia Thomanek-Kotios von der Selbsthilfe-Kontaktstelle Landshut gab zusätzlich einen Überblick über das Angebot an Selbsthilfegruppen für Betroffene und Angehörige in der Region.
Bildtext:
Evi Wimberger (links) von der AOK und Hochschulseelsorger Dr. Alfons Hämmerl (rechts) im Expertengespräch mit Regisseurin Michaela Kirst und Erich Schweiger von der psychologischen Beratung der Hochschule Landshut.