Landshut (22.11.2018) Hormone bestimmen unser Leben. Jeder Dritte in Deutschland leidet an einer Schilddrüsenerkrankung. Häufig sind Störungen des emotionalen Gleichgewichts erste Anzeichen. Genauso wichtig wie die Schilddrüse ist die Nebenschilddrüse. Was diese mit Knochenschmerzen, depressiver Verstimmung und Nierensteinen zu tun hat, wird beim Schilddrüsentag am Samstag, 24. November, im Klinikum Landshut geklärt. Oberärztin Dr. Anna Eder steht für die persönlichen Fragen der Besucher auch am Infostand bereit. - Foto: Klinikum
Von 10 bis 12.30 Uhr stehen außerdem viele weitere Informationen rund um das Thema Schilddrüse auf dem Programm.
Oberärztin Dr. Anna Eder steht für die persönlichen Fragen der Besucher auch am Infostand bereit. Foto: Klinikum „Die vier lebenswichtigen Winzlinge sind so groß wie Linsen und liegen an der Schilddrüse“, erläutert Dr. Anna Eder, Schilddrüsen-Chirurgin am Klinikum Landshut. Die Nebenschilddrüsen produzieren das sogenannte Parathormon, das für die Regulierung des Kalziumhaushalts wichtig ist. „Produziert die Nebenschilddrüse zu viele Hormone, droht die sogenannte ‚Stein-, Bein- und Magenpein‘.“ In das Blut gelangt zu viel Kalzium, es bilden sich Steine in Niere und Galle; die Kalziumabgabe schwächt die Knochen, was zu Osteoporose führt. „Die Osteoporose kann dann durch keine medikamentöse Therapie aufgehalten werden“, so Dr. Eder. Deswegen ist es wichtig, die Kalziumwerte regelmäßig überprüfen zu lassen. Eine Operation an der Nebenschilddrüse kann helfen. Weitere Symptome der Nebenschilddrüsenüberfunktion können mit depressiver Verstimmung bis hin zu Veränderungen der Persönlichkeit einhergehen. Auch Müdigkeit, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen sind Anzeichen. „Meistens genügt die Entfernung einer der vier Drüsen, um eine Heilung herbei zu führen“, so Eder. Wenn die genannten Symptome auftreten und die Kalziumwerte in einem sehr hohen Bereich liegen, ist eine Operation zu empfehlen. Damit werden die erkrankten Nebenschilddrüsen aufgespürt, die dann herausoperiert werden.
In den weiteren Vorträgen beim Schilddrüsentag geht es ab 10 Uhr um das Thema Schilddrüse und Ernährung, über das der leitende Oberarzt Dr. Christian Fuchs spricht.
Der Leitende Oberarzt Markus Büchner erläutert die Radiojodtherapie bei gutartigen Schilddrüsenerkrankungen und im Anschluss berichtet Oberarzt Bernhard Satzl über die chronische Entzündung Hashimoto Thyreoiditis und deren Folgen.
Außerdem erhalten die Besucher von Chefarzt Dr. Hans-Joachim Wypior Informationen zur Strahlentherapie bei Schilddrüsenkrebs.
Satzl und Dr. Eder stehen abwechselnd auch an der Infotheke für Fragen der Besucher bereit.
Weitere Informationen gibt es unter www.klinikum-landshut.de