Gesundheitsministerin Melanie Huml
Bayern - pol (28.03.2020) Angesichts der erwarteten Zuspitzung der Corona-Krise sucht die bayerische Staatsregierung händeringend Ärzte. Nun sollen auch ausländische Mediziner ohne deutsche Approbation vorübergehend in Bayern arbeiten können. So der Appell von Gesundheitsministerin und der Landesärztekammer. „Derzeit lässt sich nicht voraussagen, wie sich die Infektionslage in Bayern entwickelt“, erklärte Ministerin Melanie Huml.
Deshalb bittet die Staatsregierung alle Mediziner, die derzeit nicht in ihrem Beruf arbeiten, sowie Medizinstudenten um Unterstützung. Gesucht werden dabei auch „Ärztinnen und Ärzte mit ausländischen Diplomen, deren Anerkennungsprozess in Deutschland noch nicht abgeschlossen ist“.
Für die Freiwilligen hat die Landesärztekammer nun ein eigenes Meldeportal im Internet eingerichtet. Ärzte, die derzeit einer nichtärztlichen Arbeit nachgehen, sollen demnach für die Dauer ihres Corona-Einsatzes freigestellt werden - unter Lohnersatz beziehungsweise Lohnfortzahlung. Zudem gibt es für Arztpraxen, medizinische Versorgungszentren, Gesundheitsämter und Betreiber von Bürgertelefonen die Möglichkeit, sich zu melden, wenn noch Unterstützung gesucht wird. Die eingesetzten Helfer werden entlohnt.
Anlass der Appelle sind die Befürchtungen, dass das bayerische Gesundheitswesen auch schwerer erkrankte Corona-Patienten nicht mehr ordnungsgemäß behandeln könnte.