Landshut - pm (01.04.2021) In der laufenden Karwoche konnten dagegen nur etwa 1.000 Erstimpfungen vorgenommen werden – 7-Tage-Inzidenz stabilisiert sich bei einem Wert knapp über der 100er-Marke
Pünktlich zu den Osterfeiertagen gibt es gute Nachrichten im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie: „Die Impfkampagne in Deutschland soll in der kommenden Woche endlich spürbar an Tempo zu gewinnen – und davon wird erfreulicherweise auch die Stadt Landshut profitieren“, sagt Oberbürgermeister Alexander Putz. „Nach aktuellen Informationen der Regierung von Niederbayern dürfen wir in der Osterwoche mit der Lieferung von mindestens 2.700 Dosen für Erstimpfungen rechnen.“
Die Vakzine stammen demnach weit überwiegend von den Herstellern BioNTech-Pfizer und Moderna, rund 700 Dosen kommen von AstraZeneca. Letztere stehen in der Regel nur für Impfwillige über 60 Jahre zur Verfügung. Ungeachtet dessen bedeuten die prognostizierten Liefermengen einen deutlichen Schub für die zuletzt auch in Landshut ins Stocken geratene Impfkampagne. Denn in der zu Ende gehenden Karwoche konnten – einschließlich der für den heutigen Gründonnerstag terminierten Impfungen – nur rund 1.000 Erstimpfungen vorgenommen werden. Damit haben seit dem 27. Dezember 2020 etwa 9.070 Landshuterinnen und Landshuter zumindest die erste Impfdosis erhalten; das entspricht rund 12,4 Prozent der Bevölkerung.
Während Impfstoff bisher also Mangelware war, scheint sich die Situation – wie von Bund und Freistaat versprochen – mit Beginn des zweiten Quartals nachhaltig zu verbessern. „Das ist ein echter Hoffnungsschimmer, den wir angesichts der laufenden dritten Infektionswelle auch dringend brauchen“, sagt Putz. Und Thomas Schindler, Leiter des städtischen Impfzentrums, kann die in Aussicht stehenden Lieferungen kaum erwarten: „Die angekündigten Liefermengen würden es uns erlauben, unser Impfzentrum zum ersten Mal unter Volllast zu betreiben“, sagt er. „Dann könnten wir etwa 1.000 Menschen an einem Tag impfen. Das haben wir bisher in einer Woche geschafft.“
Impfberechtigt sind in der Stadt Landshut derzeit Personen, die der Priorisierungskategorie 1 oder 2 angehören, also insbesondere alle Über-70-Jährigen. Putz hofft, dass allen Angehörigen dieser besonders von einem schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung gefährdeten Personengruppe bis spätestens zum Monatsende ein Impfangebot gemacht werden kann und dass dann auch schon ein beträchtlicher Teil der Prioritätsgruppe 3 – die insbesondere die Über-60-Jährigen umfasst – eine Erstimpfung erhalten haben wird. „Damit würden wir einerseits viele schwere Erkrankungen und Todesfälle vermeiden und andererseits auch unser regionales Gesundheitssystem entlasten.“ In der Folge sollten auch Lockerungen bei den Infektionsschutzmaßnahmen möglich sein. „Diese Frage darf künftig nicht mehr allein anhand der Inzidenzwerte entschieden werden. Vielmehr müssen wir auch die fortschreitenden Impfungen gerade bei den Risikogruppen, die Anzahl der Testungen und deren Positivquote sowie die Situation in den regionalen Krankenhäusern in unsere Überlegungen einbeziehen dürfen“, fordert Putz. „Ich hoffe, dass sich Bund und Länder zu einer entsprechenden Regelung durchringen können.“
Davon unabhängig müssten die bekannten Abstands- und Hygieneregeln natürlich weiterhin strikt beachtet werden: „Jetzt, da die Impfkampagne in Schwung kommt und wir wirklich Licht am Ende des Tunnels sehen, sollten wir uns alle nochmals gemeinsam darum bemühen, die Infektionszahlen zu drücken. Es wäre doch fahrlässig, in Sichtweite des Ziels – also der Schutzimpfung – noch eine Ansteckung riskieren“, sagt der Oberbürgermeister. Die derzeit geltenden, strengen Corona-Maßnahmen seien natürlich gerade an den Ostertagen sehr belastend und schmerzhaft. „Dennoch sind die Einschränkungen nötig und wirksam“, so Putz mit Blick auf die 7-Tage-Inzidenz. Diese hat sich in den vergangenen Tagen in der Stadt Landshut stabilisiert und liegt am heutigen Gründonnerstag nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 107,6 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern. Damit ist zwar der „Hotspot“-Grenzwert von 100,0 weiterhin knapp überschritten und die damit verbundenen, strikten Regeln inklusive der nächtlichen Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr müssen auch an den Feiertagen fortgelten. Dennoch sei es offenbar gelungen, das exponentielle Wachstum der Fallzahlen zu durchbrechen, stellt Putz fest. „Und das ist, wenn man die Entwicklung in Bund und Ländern betrachtet, eigentlich schon ein großer Erfolg, den wir alle zusammen erreicht haben.“