Sie ist die Klammer, die die Gemeinde Niederaichbach zusammenhält, eine wichtige Nord-Süd-Verbindung, Autobahn-Zubringer und die größte von 130 Brücken, für die der Landkreis Landshut verantwortlich ist – die Brücke über die Isar in Niederaichbach. Die Tage der 60 Jahre alten Brücke sind nunmehr freilich gezählt: Sie wird jetzt Stück für Stück abgebaut und durch eine neue Brücke ersetzt, die in einem Jahr in Betrieb geht.
Dies erklärten Landrat Josef Eppeneder und Niederaichbachs Bürgermeister Josef Haselbeck am Freitag beim symbolischen Spatenstich für die große Baumaßnahme, die rund 4,8 Millionen Euro kostet..
Für diese hohe Summe erhalten der Landkreis als Haupt-Baulastträger und die Gemeinde Niederaichbach, die sich mit 1,6 Millionen Euro beteiligt, aber nicht nur eine hochmoderne Brücke mit hoher Tragfähigkeit (60 Tonnen), wie Landrat Eppeneder vor Mitgliedern des Tiefbau-Ausschusses des Kreistags, Vertretern der Baufirmen und einigen Bürgern ausführte. Zusätzlich baut der Landkreis die Kreuzung der Kreisstraßen LA 11 und LA 14 im „alten Niederaichbach" südlich der Isar zu einem Kreisverkehr um. „Zusammen mit dem Brücken-Neubau sorgt der Landkreis damit dafür, dass eine ganz wichtige Nord-Süd-Verbindung, die gerade auch als Autobahn-Zubringer von Bedeutung ist, optimal ausgebaut wird", betonte der Landrat.
Über das so enorm wichtige Brückenbauwerk hinaus, das aus Mitteln der Gemeinde mit einem drei Meter breiten Geh- und Radweg versehen wird, sind weitere Maßnahmen in der Brutto-Summe enthalten: Im Zusammenhang mit der Ortssanierung von Niederaichbach wird die Isarstraße für rund 400000 Euro ausgebaut. Ein Gehweg entlang der Fischergasse wird, für rund 140000 Euro, ebenfalls von der Gemeinde gebaut.
Die Neubau-Maßnahme war unumgänglich, wie Landrat Josef Eppeneder und sein Stellvertreter und Niederaichbacher Bürgermeister Josef Haselbeck unisono betonten: Über die Brücke rollten bis dato täglich rund 6700 Kraftfahrzeuge. Zum Vergleich: Die Durchschnittsbelastung der Kreisstraßen beträgt 1200 bis 1500 Fahrzeuge pro Tag; nur Ausnahme-Strecken wie die derzeitige Ortsdurchfahrt von Altdorf mit 11000 Kfz pro Tag überrunden die Niederaichbacher Strecke.
Brücken stellen enge Verbindungen her – daher sei es kein Zufall, dass die deutsche Sprache viele Sprachbilder kenne, die sich darauf beziehen: Brücken werden zwischen Menschen und ganzen Völkern geschlagen, wenn sie ihre Gegensätze überwinden. Wenn man dagegen Brücken abbricht, sei das meistens keine gute Angelegenheit.
Wie wichtig Brücken sind, das brauche man keinem Niederaichbacher erklären, führte der Landrat aus: Die Isarbrücke sie das wichtigste Verbindungsstück in der Gemeinde. Eppeneder erinnerte daran, dass die alte Isarbrücke im Wahn der letzten Kriegswochen gesprengt worden ist. Erst sieben Jahre nach Kriegsende, im Jahr 1952, habe die heute noch stehende Isarbrücke ihren Dienst aufgenommen für Menschen, Handel und Verkehr.
Es sei eigentlich ein Wunder und spreche für „die sprichwörtliche deutsche Wertarbeit, dass diese Brücke bis auf den heutigen Tag ihren Dienst verrichtet", sagte der Landrat: Mit einer Tragfähigkeit von 30 Tonnen habe die Spannbeton-Brücke den immensen Zuwachs des Verkehrs ebenso geschultert wie sie Wetter und den Salz-Angriffen vieler Winterdienste widerstanden habe.
Das wäre nicht möglich gewesen ohne zwei große Sanierungsmaßnahmen des Landkreises in den 1980er und 199er Jahren. Aber bei der letzten Bauuntersuchung habe sich herausgestellt, der Zahn der Zeit der Brücke nunmehr so zugesetzt habe, dass sich eine Sanierung nicht mehr lohne, sondern nur noch ein Neubau, legte der Landrat dar.
Die Mitglieder des Tiefbau-Ausschusses und die Fachleute der Tiefbau-Abteilung des Landratsamts haben nach den Worten des Landrats sehr genau geprüft, wie die Baumaßnahme im Einzelnen über die Bühne gesehen soll. Im Einvernehmen mit den Anliegern, denen der Landrat für die Abtretung von Grund dankte, sei eine optimale Lösung gefunden worden, betonte er. Der Landrat sprach dabei den Mitarbeitern der Tiefbau-Abteilung unter Leitung von Matthias Huber seinen besonderen Dank für die engagierte Arbeit aus.
Für Fußgänger, Radfahrer, Pkw und kleinere Lkw kann die Verbindung über die alte Brücke halbseitig so lange aufrechterhalten werden, bis die alte Brücke ganz abgebrochen wird. Dann werde freilich eine wohl dreiwöchige Vollsperrung notwendig sein, führte Eppeneder aus.
Es gehöre zu den vordringlichen Aufgaben der Kommunalpolitik, eine gute Verkehrs-Infrastruktur zu schaffen und zu erhalten. Im Landkreis Landshut mit seinen 500 Kilometern hervorragend ausgebauten Kreisstraßen werde diese Aufgabe in bester Weise erfüllt. Mit dem Neubau der Isarbrücke und den anderen Maßnahmen in Niederaichbach setze man hier einen neuen Akzent.
Der Niederaichbacher Bürgermeister und stellvertretende Landrat Josef Haselbeck sagte ebenfalls dem Tiefbauamt des Landkreises, dem Tiefbau-Ausschuss und dem Landrat Dank, der von Anfang an hinter der Baumaßnahme gestanden habe. Haselbeck betonte, dass eine Trennung von Nord- und Südhälfte von Ort und Gemeinde Niederaichbachs untertragbar wäre. Schule, Kindergarten, Rathaus, Kirche und Einkaufsmöglichkeiten lägen hauptsächlich im Norden, Siedlungsschwerpunkte im Süden.
Er sei daher froh, dass die Belastungen für Bürger und Anlieger dank der engagierten Arbeit der Tiefbau-Abteilung und der beauftragten Firmen so gering wie möglich gehalten werden könnten. Wenn die Straßenbau-Maßnahmen abgeschlossen seien, habe man sehr viel erreicht für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, auch für Schwächeren unter ihnen, die Kinder. Nun hoffe man auf einen zügigen, problem- und vor allem unfallfreien Fortschritt der Baumaßnahme, unterstrich Bürgermeister Haselbeck.
Im Bild oben beim symbolischen Spatenstich von rechts: Alexander Putz vom Ingenieurbüro Igl, Putz und Partner, Tiefbauamts-Leiter Matthias Huber, Niederaichbachs Bürgermeister Josef Haselbeck, Viola Schumacher (Geschäftsführerin der Baufirma Alpine), Gerhard Gruber (Bauleiter, Ingenieurbüro Igl) und Stefan Hiebl (Bauleiter, Firma Alpine).