Oberbürgermeister Hans Rampf hat heute (15.01.) als ehrende Anerkennung für langjährige hervorragende ehrenamtliche Tätigkeit drei Persönlichkeiten mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet. Geehrt wurden Christiane Vogel (2.v.li.) und Diethard Braune (li.), denen bereits 2010 die Bürgermedaille der Stadt Landshut verliehen wurde. Gertraud Erber (2.v.re.) wurde diese besondere Auszeichnung ebenfalls zuteil.
„Sie haben sich mit ihrem jahrelangen Engagement außerordentliche Verdienste um das Allgemeinwohl erworben", betonte Rampf und nahm die Auszeichnungen im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Alten Plenarsaal des Rathauses vor. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Gitarristen der Städtischen Musikschule, Marcos Victora-Wagner.
Gertraud Erber leitet seit 1987 ehrenamtlich zusammen mit der Vorsitzenden Margit Napf als ihre Stellvertreterin die Geschicke des Wallfahrtsfrauenvereins. Die 73-jährige Landshuterin habe laut Rampf zahlreiche Projekte des Vereins tatkräftig unterstützt und begleitet. Die langjährige Geschichte des im Jahre 1854 gegründeten Wallfahrtsfrauenvereins lege ein „großartiges Zeugnis ab für die Beständigkeit und Glaubwürdigkeit der Menschen unseres Landes" und begleite eine Spur, die sichtbar in die Geschichte der Stadt hineingewoben sei, sagte Rampf: Die Kapelle, die Restauration und das Aufstellen der Mariensäule auf dem Marienplatz, das Marterl in der Bernlochner Schlucht, die Skulptur für früh verstorbene Kinder im Städtischen Friedhof; all das sind laut Rampf Stationen, in denen das Anliegen des Vereins über das gesprochene Gebet hinaus präsent bleibt. „Aus der Vielzahl der Aktivitäten, bei denen sich Frau Erber mit viel Herzblut engagiert, geht hervor, dass sie das kirchliche Leben in der Stadt Landshut, insbesondere die Erhaltung des christlichen Erbes stark mitgeprägt hat", betonte das Stadtoberhaupt: Sie habe sich mit ihrem breiten Engagement außerordentliche Verdienste um das Allgemeinwohl erworben, ergänzte der Oberbürgermeister und überreichte ihr im Auftrag des Bayerischen Ministerpräsidenten das Ehrenzeichen und ein Blumenpräsent.
Wer sich mit Filmkunst in Landshut beschäftigt, komme am „Kinoptikum" nicht vorbei und auch nicht an seiner derzeitigen Ersten Vorsitzenden, Christiane Vogel, sagte Rampf weiter. Auch sie durfte sich über das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten freuen. Die 46-Jährige sei im „normalen" Leben engagierte Grundschullehrerin in Nikola, informierte Rampf. In ihrer freien Zeit drehe sich alles um Kunst und Kultur, genau genommen das Genre Film. Sie ist seit Ende des Jahres 1993 Mitglied des Vereines und war ab Mitte der 90er die „rechte Hand" des Vorstands des „Kinoptikums - Filmzentrum Landshut e. V.".
Von 1997 bis 2000 gehörte sie dem Vorstand als zweite Vorsitzende an. Seit dem Jahr 2000, ergänzte Rampf, führe sie, der „Traditions-Marke Kinoptikum" verpflichtet, die Geschicke des Vereins als Erste Vorsitzende „mit großem und außergewöhnlichem persönlichen Engagement" erfolgreich mit ihren Vorstandskollegen und Vereinsmitgliedern weiter. Wer eine Idee in Richtung Film habe, stoße bei Christiane Vogel immer auf offene Ohren und gute Ideen, die tatkräftig umgesetzt werden, so der Oberbürgermeister. „Das kulturelle Leben einer Stadt wie Landshut kann seine Vielfältigkeit und Qualität nur durch Personen wie Christiane Vogel, die sich aus Eigeninitiative heraus ehrenamtlich engagieren, erhalten und weiter entwickeln", betonte Rampf.
Für seine ehrenvollen Dienste zeichnete Rampf zudem Diethard Braune aus. Der 70-Jährige engagierte sich ab 1980 für elf Jahre im Vorstand des TV 64, zunächst als dritter, dann lange Zeit als zweiter Vorsitzender. Er war von 2005 bis 2009 Schöffe im Amtsgericht. Er ist Mitglied im VdK; Zudem war er auch vier Jahre lang zweiter Vorsitzender des sehr aktiven Ortsverbands „Links der Isar und Hofberg". Aber noch ein ganz anderes Ehrenamt, betonte Rampf, sei für ihn schon aus seiner beruflichen Erfahrung heraus bestimmend gewesen: Seine Mitarbeit in der Opferhilfsorganisation „Weißer Ring". Als Kriminalbeamter hatte Braune viele Jahre berufsbedingt selbst eher mit der Täterseite bei Vergehen und Verbrechen zu tun gehabt. „Jedoch bleiben immer die Opfer zurück, um die sich dann kaum mehr jemand kümmert", so Rampf weiter. Genau hier greife der „Weiße Ring" ein.
Das Aufgabenspektrum Braunes war vielseitig und anspruchsvoll: Denn es gehe dabei nicht nur um menschlichen Beistand und die Betreuung der Opfer, es gehe auch um Aufklärung, die Begleitung zu Terminen bei Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht, Gewährung von Rechtsschutz, Zusammenarbeit einzelner Organisationen, um Hilfen bei Gesprächen zwischen Opfer und Ämtern und um Hilfen bei zustehenden Leistungen. „Bei der Betreuung der Opfer der Kriminalität war Herr Braune sehr feinfühlig", sagte Rampf.
Rund 80 Kriminalitätsopfern habe er mit finanziellen Zuwendungen helfen können. Hinzu kommen statistisch nicht erfasste Hilfen und Anfragen, die telefonisch beantwortet werden konnten. Braune war von 1996 bis 2012 ehrenamtlich im Weißen Ring tätig. Zunächst begann er als ehrenamtlicher Mitarbeiter. 1997 übernahm er die Leitung der neugebildeten Außenstelle Landshut. Nach einer Änderung der Struktur führte er die Außenstelle Landshut-Stadt bis zu seinem Ausscheiden dieses Jahres aufgrund von gesundheitlichen Gründen. Braune war während seiner ehrenamtlichen Zeit fünf Mal gewählter Delegierter der Bundesdelegiertenversammlung, dem höchsten Vereinsorgan des Weißen Ringes. Seit 2004 hielt Braune auch Sprechzeiten im Rathaus der Stadt Landshut ab. Er habe sich, sprach Rampf Braune seine Anerkennung und Wertschätzung aus, mit seinem langjährigen und verdienstvollen Einsatz für die Opfer von Kriminalität und Gewalt außerordentliche Verdienste um das Allgemeinwohl erworben.