Ergolding. Voll in Zeitplan und im Kostenrahmen ist der Neubau des Landkreis-Gymna- siums in Ergolding. Am Freitag (24.08.) besichtigte die zuständige Projektgruppe aus Kreisräten und Mitgliedern der Landkreisverwaltung die imposante Baustelle. Christian Zehntner, Leiter des kreiseigenen Hochbaus, informierte vor Ort aus erster Hand.
Die Projektgruppe begleitet und kontrolliert jeden Planungsschritt und jeden Baufortschritt. Architekt Markus Neuber führte sie über die Baustelle: die Projektgruppe besteht aus den Kreisräten Toni Deller, Franz Diener, Willi Gürtner, Josef Heckner, Josef Scharf und Rosi Steinberger sowie dem Leiter des kreiseigenen Hochbaus, Christian Zehntner, und seiner Kollegin Christina Becker.
Sie konnten sich davon überzeugen, dass die Bauarbeiten zügig vorangehen, dass sie teilweise sogar dem Zeitplan voraus sind. „Vor allem die Mannschaft der österreichischen Firma Strabag arbeitet hervorragend", war nach den Worten von Zehnter das Fazit der Baustellen-Besichtigung der Projektgruppe. „Das wird ein tolles Gymnasium", das zeichnet sich jetzt schon ab, zitiert Zehntner einen der Kreisräte.
Die Bauarbeiter haben sich teilweise schon in den dritten Stock vorgearbeitet, resümiert Zehntner, im Erdgeschoss werden verschiedentlich schon die Trennwände eingezogen, wird die spätere Raumaufteilung Stück für Stück sichtbar. Die allgemeine Freude über den zügigen Fortschritt der Baumaßnahme hat ernste Hintergründe: Der Terminplan für den Neubau ist eng gesteckt. Zum Beginn des Schuljahres 2013/2014 wird das Gymnasium eröffnet, das zunächst zwei Ausbildungszweige hat (mathematisch-technologisch und wirtschaftswissenschaftlich) und für eine Zahl von 800 Schülern konzipiert ist.
Neben dem Zeit-Limit sind auch die finanziellen Rahmenbedingungen abgesteckt; auf 32 Millionen Euro hat der Kreistag die Ausgaben gedeckelt. Und auch das Ziel ist klar: Es soll ein ganz modernes, ansprechendes und ein „Gymnasium werden, das man herzeigen kann", wie es Landrat Josef Eppeneder einmal auf einen Nenner gebracht hat.
„Das wird es auf jeden Fall werden", zeigten sich Zehntner und die Architekten der Projektarbeitsgemeinschaft „Behnisch Architekten (München) und Architektenbüro Leinhäupl + Neuber (Landshut)" überzeugt bei einer eingehenden Baustellen-Besichtigung in dieser Woche. Denn in dem ganzen Wirrwarr von Betonwänden, Baumaschinen, Lastwägen, Containern, Erdhaufen und Stützpfeilern, in dem ganzen Grau und Braun der Baustelle zeichnet sich vor den Augen der Architekten Robert Hösle, Brigitte Hörnle und Markus Neuber ein ganz schmuckes Gebäude ab mit einer alles in allem 400 Meter langen, mehrfach abgewinkelten Fassade und einer durchdachten, zweckmäßigen Mischung von Lehr- und Aufenthaltsräumen. Gemeinsam mit dem nahen Sonderpädagogischen Förderzentrum (SFZ), ebenfalls einer Einrichtung des Landkreises Landshut, bildet es einen Schul-Campus im Grünen. Kurz: Es wird „eine Schule als Lebensraum", wie Architekt Robert Hösle resümiert.
Ein „schöner, ruhiger großer Innenhof" entsteht zwischen neuem Gymnasium und SFZ, dort, wo derzeit Fahrzeuge der Baufirmen wuseln und schwere Maschinen breite Spuren ziehen. Es werde erweiterte Klassenräume für Kleingruppen geben, wie eine „Straße mit Plätzen" werden sich nach den Worten von Robert Hösle und Markus Neuber die Gänge die Stockwerke des Gebäudes erschließen.
Die Gänge liegen dabei alle auf der Südseite, der Straße zugewandt, bilden quasi eine „Pufferzone", stellt Hösle fest; die Klassenräume öffnen sich alle in den Innenhof, nach Norden, die Geräusche des Verkehr auf der vielbefahrenen Straße dringen nicht bis zu ihnen vor. Dafür aber das Licht von Süden. „Sehen Sie, über bewegliche Lamellen strömt dort das Licht ein", erklärt er dem Reporter beim Gang durch die Baustelle und weist auf einen leeren Raum hin über den in die Höhe wachsenden Betonwänden: dorthin, wo die Lamellen schon im nächsten Jahr ihren Dienst zuverlässig verrichten werden.
An sonnigen wie an trüben Tagen kommen die Klassen- und sonstigen Räume ohne künstliches Licht aus, erläutern die Fachleute. Und begeistern sich daran, dass das, was bisher nur als Planskizzen und Konstruktionszeichnungen existierte, durch die hervorragenden Mitarbeiter diverser Firmen Zug um Zug Wirklichkeit wird: von Klassenräumen über Lehrerzimmer und Turnhalle bis zu einer großen, hellen Aula.
Rund 80 Prozent der Bauaufträge sind derzeit verbindlich vergeben, freut sich Christian Zehntner über Stand und Fortschritt des Neubau-Projekts. Auf Ende November ist die Fertigstellung der Rohbau-Arbeiten terminiert. Bis Weihnachten sollen alle Fassaden-Elemente fest verbaut sein, dann stehen die restlichen neun Monate voll für den Innenausbau zur Verfügung.
Erdarbeiten für Allwetterplätze und für den Lehrerparkplatz und ein Erdsonden-Feld, für die Wärmepumpen (das neue Gymnasium wird zu 80 Prozent aus Erdwärme beheizt werden) und eine Reihe weiterer Arbeiten stehen dann noch an. Bei den Verantwortlichen in Kreistag und Landkreis-Verwaltung herrscht hier Optimismus vor – und der hat eine sehr bodenständige, solide Grundlage: den Fleiß und das Können all der Leute, die auf der Baustelle tätig sind.
Im Bild das Projekt-Team aus Mitgliedern des Kreistags und der Landkreisverwaltung bei der Besichtigung der Ergoldinger Baustelle am Freitag, 24. August: Von links Christian Zehntner (Leiter kreiseigener Hochbau), die Kreisräte Rosi Steinberger, Toni Deller, Kreisrat und Ergoldinger Bürgermeister Josef Heckner und Franz Diener, Christina Becker (kreiseigener Hochbau), sowie die Kreisräte Willi Gürtner und Josef Scharf.