Der 230 Meter lange Burg-Schrägaufzug soll über 3 Mio. €uro kosten. Heute im Bausenat

burgaufzug trausnitzDie Debatte um den seit Jahren heiß und kontrovers diskutierten 230 Meter langen und angeblich über drei Mio. €uro teuren Burg-Schrägaufzug bekommt heute (15.12.) ab 15 Uhr im Bausenat mit Sicherheit eine ganz neue Qualität. Erstmals kann die Verwaltung konkrete Realisierungspläne vorlegen. Seit Mittwochvor- mittag ist die wahr - scheinlichste Streckenführung vom Drefaltigkeitsplatz aus schräg hinauf zur Schwedenwiese mit großen, roten Ballons markiert. Vom Denkmal am Dreifaltigkeitsplatz aus sind diese 50 mal 80 Zentimeter großen Ballons nur schwer zu erkennen, etwas besser vom Hof hinter dem Casino neben der neuen Post- und Bankfiliale aus. 

Wir trafen dort am Mittwochmittag Stadtrat Lothar Reichwein, der mit anderen Interessenten die Strecken-Markierung begutachtete. Er hatte sogleich eine neue Idee. Entlang der Aufzugschienen sollte ein Fußweg angelegt werden, damit Besucher zwar per Kabinenbahn  hinauf, aber dann zu Fuß eventuell die gleiche Strecke talwärts gehen können.

DieAufzugstrecke wird weitgehend hinter Bäumen verschwinden. Doch die Schienenführung ist teilweise bis zu 3,90 Meter über Grund geplant, um eine unangenehme Berg- und Talfahrt zu vermeiden. Eine weitere Variante der Aufzugführung könnte am König-Museum beginnen. Auch eine begmännische Variante ist angedacht. Diese würde aber bis zu 6 Mio. €uro verschlingen. 

Oben an der Schwedenwiese ist dann der Weg zur Burg praktisch barrierefrei.

Zwei, drei  Probleme sind jetzt schon sichtbar: Einige Hanggrundstücke müßten von privater Hand erworben werden und das Gelände ist nicht so stabil wie vermutet. Das erfordert tiefe, aufwendige Verankerungen der Schienen.
Und was kostet wohl eines Tages eine Fahrt zur Burg hinauf? Das ist schwiertig zu beantworten. Woher das Geld für den gut drei Millionen Euro teuren Schrägaufzug kommen soll, ist auch mit großen Fragezeichen versehen.

Die Stadt ist ja extrem hoch verschuldet. Ein Burgaufzug gehört da derzeit nicht zu den vordringlichsten Pflichtaufgaben der Stadt. Also sollte die Finanzierung möglichst durch Sponsoren ermöglicht werden. Und die Staatsregierung müßte als Burg-Besitzer für reichlich Zuschüsse sorgen.

In Passau hat das Denkmalamt einen Aufzug zum Oberhaus verhindert. Dort standen sogar schon namhafte Sponsoren Gewehr bei Fuß.  Die reiche Stadt Burghausen hat auch noch keinen Burgaufzug verwirklicht. Im Bausenat wird man heute auch Zahlen, Daten und Fakten bekommen, wie ein Burgaufzug den Stadttourismus beflügeln könnte.

Es wird sicher spannend heute im Bausenat ab 15 Uhr. Die Sitzung ist öffentlich.