Landshut. Die Junge Union Landshut, mit Thomas Haslinger (Foto) an der Spitze, missbilligt den Antrag von Teilen des Stadtrats (zuletzt ein interfraktioneller Antrag von 12 Stadträten - Anm. d. Red.) bezüglich der Einführung einer kommunalen Sperrzeit und spricht sich mit Nachdruck gegen die Einführung einer Sperrstunde für die Stadt Landshut aus.
Die Ablehnung der JU Landshut gegenüber einer kommunalen Sperrstunde ergibt sich zum einen durch eine drohende Benachteiligung für einige Landshuter Gastronomiebetriebe, Bars und Diskotheken gegenüber Konkurrenzbetrieben im Landkreis Landshut.
Zum anderen begründet sich die Haltung der JU aber auch durch die mit einer Sperrstunde verbundene Abwanderung des Nachtlebens aus der Stadt Landshut in den Landkreis, da die Öffnungszeiten dortiger Diskotheken weiterhin nicht beschränkt wären
Junge Leute gehen jetzt später weg ...
Weiter wäre zu befürchten, dass eine kommunale Sperrstunde das vielfach geforderte, aber real leider kaum existente studentische Leben in der Innenstadt einschränkt.
Auch der Stadtrat der Stadt Landshut muss akzeptieren, dass sich das Weggehverhalten grundlegend verändert und zeitlich nach hinten verschoben hat. Ferner existiert eine bayernweite Regelung. Ziel kann nicht sein, dass ein Flickenteppich verschiedener Regelungen entsteht. Dies würde den Diskotourismus befördern.
Nach Ansicht der JU sollten junge Menschen aus Landshut auch in Landshut feiern und weggehen können und nicht nachts weite Wege mit dem Auto zurücklegen müssen, um in eine Diskothek zu kommen.
JU erinnert an Stadtspektakel, Altstadtfest und die Landshuter Hochzeit
Die Gründe für Alkoholexzesse sind nicht in einer Verkürzung der Sperrzeit zu suchen, vielmehr handelt es sich um ein gesellschaftliches Problem, auf das das Bayerische Sozialministerium in einer Studie hingewiesen hat (vgl. Studie „Gesundheitsverhalten Jugendlicher in Bayern“, Bayr. Sozialministerium).
Die Argumentation der Entlastung für die Bewohner der Landshuter Innenstadt ist natürlich plausibel, es stellt sich aber die Frage, welche Schritte dann als nächstes Folgen. Werden in Zukunft weder Stadtspektakel, Altstadtfest, Open-Air-Konzerte vor dem Rathaus oder gar die Landshuter Hochzeit in der Altstadt abgehalten werden können?
Ein von Befürwortern in der jetzigen Diskussion immer wieder angesprochener „Ausgleich von einzelnen Ruhestörern und Bewohnern der Innenstadt“ kann auch mit der Sperrzeit nicht umgesetzt werden. Ebenso wird sich die von Befürwortern der Sperrstunde eingebrachte Möglichkeit von Ausnahmegenehmigungen für Lokale nur schwer für alle Betriebe gerecht verwirklichen lassen.
Aus Sicht der Jungen Union Landshut könnte nächtlicher Ruhestörung vielmehr durch eine Neuregelung des Verkaufs von Alkohol außerhalb von Gastronomie, hier in erster Linie Tankstellen, begegnet werden. Die JU begrüßt daher eine dies bezügliche Prüfung der Bayerischen Staatsregierung – insbesondere vor dem Hintergrund, dass bei einem Alkoholverzehr „unter freiem Himmel“ die soziale Kontrolle, wie sie in der Gastronomie stattfindet, nicht gegeben ist.
Die Stellungnahme derJU Landshut ist unterzeichnet von
Thomas Haslinger, Ju-Vorsitzender und
Simon Müller, JU-Pressesprecher