Noch vor dem Karfreitag (29. März) soll der neue Papst gewählt werden. 118 Kardinä- le aus aller Welt müssen zwischen dem 15. und 20. Tag nach dem offiziellen Rück- trittsdatum des Papstes, also ab 28. Feb- ruar, 20 Uhr, den Nachfolger auf dem Stuhl des Heiligen Petrus in der Konklave wählen. Stimmberechtigt sind nur Purpurträger, die nicht älter als 80 Jahre sind. Der dann emeritierte Papst Benedikt XVI. darf nicht mitstimmen. Der Ex-Pontifex kehrt nicht nach Bayern zurück.
Wie heute der Vatikan meldet, wird er innerhalb des Vatikans in ein ehemaliges Karmeliten-Kloster gehen, das jedoch noch entsprechend umgebaut werden muß. Bis dahin wird er in Castel Gandolfo, der päpstlichen Sommerresidenz, nur 30 km von Rom entfernt, wohnen.
Der Papst tritt allein aus gesundheitlichen Gründen - siehe seine Rücktrittserklärung in einem anderen Bericht (weiter unten) - zurück.
Am 19. April 2005 wurde Kardinal Josef Ratzinger als 78-jähriger zum Papst gewählt. Am 16. April kann der Papst seinen 86. Geburtstag feiern. Sein Bruder Karl Ratzinger ist bereits 89 Jahre alt. 1951 wurde Josef Ratzinger in Freising zum Priester geweiht. Er stammt aus Marktl am Inn, wo sein Vater Dorf-Polizist war.
Kirchengeschichtlich ist erst ein Papst vom Amt des Pontifex zurückgetreten. Das war Papst Coelestin V., der 1296 nach nur einer halbjährigen Regentschaft zurücktrat. Er fühlte sich dem Amt nicht gewachsen und wurde wieder Eremit. Später wurde er heilig gesprochen.
Quer durch alle Parteien haben heute führende Politiker dem Papst Dank und Hochachtung ausgesprochen. Gleichzeitig hat bereits eine breite kritische Würdigung der Amtszeit des scheidenden Papstes begonnen, der häufig als konservativer Hardliner tituliert wird. /hs