Landshut (12.11.2017) Am Donnerstag (16.11.) endet die Ausstellung der Künstlerin Ulrike Graf in der Galerie 561. Die Retrospektive zeigt ihre in 12 Jahren entstandenen Lithografien. Vielfältige Tierdarstellungen sowie Akte und Porträts werden in der Ausstellung „Vom Tier zum Mensch“ gezeigt. Die naturgetreue Darstellungsart von Graf bekommt in dieser Fülle von Farben und Formen den Charakter einer Ehrung der Natur, dessen Teil der Mensch ist.
Die künstlerische Laufbahn von Graf begann 1978 mit dem Bemalen von (Oster-)Eiern für ihre Tochter. Anfangs waren es Zeichnungen von Blüten und Tieren. Graf perfektionierte ihre Zeichnungen auf Eiern insbesondere mit der sehr detaillierten Wiedergaben von Vögeln. Damit bewarb sie sich zu der ersten Ostereierausstellung in München. Das war 1986. Über die Jahre wurde ihr Spektrum immer naturgetreuer und größer. „Mein einziger Ehrgeiz war, dass z.B. ein Hase wie ein Hase aussehen sollte.“ so Graf.
Schließlich wandte sie sich der Zeichnung auf Papier zu. Neben der naturgetreuen Wiedergabe von Tieren und Pflanzen lernte sie das Portrait- und Aktzeichnen bei Bruno Gutkecht – einem Maler und Architekten aus Buch am Erlbach. In ihm fand sie über viele Jahre einen Lehrer, der sie bis zu seinem Tod förderte und für sie ein Vorbild war. „Zur Lithografie bin ich durch Bruno gekommen. Er meinte zu mir: Probier’s mal. Das war vor 12 Jahren.“
Seitdem sind in der Werkstatt von Markus Wimmer ca. 30 Lithografien entstanden. Die Arbeit beginnt jedoch Tage zuvor zuhause. Nachdem das Thema klar ist, überlegt sich Graf das Motiv und wie es auf dem Stein umgesetzt werden kann. Dazu wird eine Skizze 1:1 auf Transparentpapier vorgezeichnet, die dann auf den Stein übertragen wird. Dabei ist zu bedenken, dass bei der Bearbeitung des Steins keine Korrektur möglich ist und das Motiv im Druck spiegelbildlich kommt. „Der Reiz beim Lithografieren ist für mich, dass das Ergebnis nie genau vorher bestimmbar ist und dass beim Drucken viel ausprobiert werden kann. Z. B. durch das Drehen des Steins beim doppelten Druck. Je nach Motiv entstehen ganz neue Bilder.“ Die Zeichnung erfolgt mit Lithokreide oder -tusche auf dem Sollnhofer Stein. Die Farbe für den Druck wählt Ulrike Graf passend zum Motiv aus und mit der Überlegung „ob der Druck dadurch spannend wird“.
Die Ausstellung in der Galerie 561 in Landshut ist (nur) noch am 16. November 2017 von 14 - 19 Uhr geöffnet. Ab 18 Uhr wird sie feierlich im Rahmen einer Finissage beendet.