Landshut (09.02.2018) Die Sendung, das Radio-Feature von Journalist Christoph Thoma über Fritz Koenig ("Religion und Orientierung") wird am Sonntag (11.02.) bereits von 8.05 Uhr bis 8.30 Uhr im Bayerischen Rundfunk, 2. Programm, in der Sendereihe "Katholische Welt" ausgstrahlt.
Eindrucksvolle Zeugnisse des vielfältigen, spannenden, religiösen Werks und der hintergründigen christlichen Plastiken des Landshuter Weltkünstlers Prof. Fritz Koenig sind im Klausurbereich des Zisterzienserinnen-Klosters Seligenthal zu sehen, in einer Dauer-Ausstellung, die jetzt, zum noch in die Weihnachtszeit fallenden, ersten Todestag des Weltkünstlers viele Besucher anlockt.
Fritz Koenigs *Große Kugelkaryatide*, die einst das Zentrum der Plaza des World Trade Centers in New York markierte, war bis zum Terrorangriff vom 11. September 2001 ein identitätsstiftender Ort für Bewohner und Besucher im Herzen Manhattans. Fünfzehn Jahre nach der Katastrophe von 9/11 ist die beschädigte aber nicht zerstörte Skulptur wieder auf das Gelände des früheren World Trade Centers zurückgekehrt.
Die *Sphere* ist einst vom Ganslberg bei Landshut, wo Fritz KoenigAtelier und Wohnstatt hatte, an den Hudson gerollt und nun zum Symbol geworden: sie erinnert an die über 2.700 Opfer des Anschlags und ist Fritz Koenigs wohl bekanntestes Werk. Im Landshuter Skulpturenmuseum im Hofberg, das seit 1998 Werk und Sammlungen Fritz Koenigs birgt, werden neben dem Entwurfsmodell, Studien, zahlreiche Zeichnungen und eine Dokumentation zur Genese dieses bedeutenden Werkes des Bildhauers gezeigt, der am 22. Februar 2017 im 93. Lebensjahr gestorben ist.
Fritz Koenig hat sich lebenslang mit Mythos und Glaube, mit menschlichem Leid, mit Schmerz, Hoffnung und Jahrtausende alten Jenseitsvorstellungen auseinandergesetzt.
Er gehört zweifellos zu den bedeutendsten europäischen Bildhauern seiner Zeit.
Faszinierend, aber auch bedrückend, sind seine menschlichen Darstellungen. Der Kopf eine einfache Stahlkugel, der Torso oft nur durch wenige zylindrische Stäbe gebildet. Koenigs Entwurf für das
Berliner Holocaust-Mahnmal zeigt diese stilisierten Köpfe und Knochen aufgeschüttet zu einem Wall.
Bevor er an die Akademie der Bildenden Künste München wechselte, begann Koenigs Ausbildung an der Keramischen Fachschule in Landshut, wo 1947 * kurz nach dem Zweiten Weltkrieg - ein zu Weihnachten erstmals ausgestelltes Keramikrelief entstand, das auf kleinstem Raum Verkündigung, Geburt Christi und die Flucht nach Ägypten zeigt. Wie *Randbemerkungen* blicken Ochs und Esel neugierig heraus, während ein weiteres Feld die zentrale Botschaft zeigt: Friede den Menschen auf Erden.
Christoph Thoma war als junger Journalist und Korrespondent des BR in Landshut dabei, wie Prof. Fritz Koenig an der Kugelkaryatide für New York gearbeitet hat. Er hat sich über Jahrzehnte intensiv mit dem Werk
des Künstlers auseinandergesetzt und ihn persönlich gekannt. Sein Radio-Feature zum 1. Todestag des menschlich oft spröden und schwierigen Genies mit dem Titel *Mahnmale, Gebete, Epitaphien * Professor Fritz Koenig und die Christliche Kunst*, sendet der Bayerische Rundfunk am Sonntag, 11. Februar 2018 (8.05-8.30 h Bayern 2), in der *Katholischen Welt*.
Photo: Peter Litvai.