Foto (M. Bäumel-Schachtner): Entscheidungen für die Zukunft der Freilichtmuseen Masssing und Finsterau wurden im Bezirkstag getroffen.
Mainkofen - pm (27.11.2018) Bezirktstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl hatte angeregt, die Werke künftig im Freilichtmuseum Massing zu zeigen: "Die Kunst von Berta Hummel ist es wert, weiter der Öffentlichkeit präsentiert zu werden. Und sie soll in ihrem Geburtsort Massing bleiben." Ein Anbau neben dem Eingangsbereich wäre eine pragmatische Lösung, erklärte Museumsleiter Dr. Martin Ortmeier. Dadurch sei es möglich, das bereits vorhandene Kassen- und Museumspersonal auch für die Präsentation der Hummel-Werke zu nutzen.
Ortmeier empfahl, nicht den Namen Berta-Hummel-Museum zu nutzen, sondern sie als Sammlung zu bezeichnen. Für die ersten Planungsschritte seien im Haushalt 2019 Mittel von 25.000 Euro eingeplant. Die ersten Berechnungen für den Bau ergaben eine Investitionssumme von rund 800.000 Euro. Keine Kleinigkeit, wie Freyung-Grafenaus stellvertretende Landrätin Helga Weinberger bemerkte. Dr. Pröckl schlug vor, einen Architektenwettbewerb mit drei Konzepten zur Auswahl zu veranstalten, um alle Möglichkeiten auszuloten. Massings Bürgermeister Josef Auer wünschte sich eine zeitnahe Umsetzung der Neupräsentation der Werke. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich erklärte, für eine Zwischenlösung einer Präsentation oder Unterbringung der Werke ab dem Zeitpunkt der Schließung des Museums bis zur Eröffnung der Sammlung am neuen Standort Freilichtmuseum Massing sei der Bezirk finanziell nicht zuständig.
Für Bezirksrat Markus Scheuermann gab es noch einige Fragezeichen in der Thematik, die nach dem Grundsatzbeschluss zu klären seien. Einstimmig beschlossen die Verbandsräte, eine Unterbringung der Berta-Hummel-Werke im bestehenden Museum und beauftragten den Museumsleiter Ortmeier, ein Konzept zu erstellen. "Es gibt noch einige Detailfragen zu klären, aber wir haben heute wahrlich eine wichtige Entscheidung getroffen", kommentierte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich die Abstimmung.
Einstimmig beschlossen wurde ein Kombiticket für das Freilichtmuseum Finsterau mit der Ilztalbahn, die Bahnfahrern den kostenlosen Eintritt ermöglichen soll. Ebenso unisono fiel das Votum für den Haushalt der Freilichtmuseum 2019 aus. Der Verwaltungshaushalt beträgt 2.270.900 Euro, der Vermögenshaushalt 1.175.900 Euro.
Museumsleiter Dr. Martin Ortmeier berichtete, das Paul-Friedl-Haus, das im Freilichtmuseum Finsterau eine neue Heimat finden soll, sei fertig abgetragen und fachgerecht eingelagert. Bisher seien Kosten von knapp 65.000 Euro entstanden. In Massing sei im September mit der Abtragung des Kröninger Hafnerhofes begonnen worden. In Finsterau sei für das kommende Jahr das Museumsprogramm überarbeitet und einige Veranstaltungen zusammengelegt worden, erklärte Betriebsleiterin Stephanie Herzig. Bereits vor der Eröffnung des Paul-Friedl-Hauses, das zu Ehren des Bayerwaldschrifstellers zum Literaturzentrum werden soll, gebe es erste Literaturveranstaltungen in Finsterau. Die Museumspädagogik sei 2018 sehr erfolgreich gewesen. Es seien im Vergleich zu 2017 insgesamt 500 Kinder mehr gekommen. Das Museumscafé habe sich erfolgreich entwickelt. Dr. Olaf Heinrich sprach sich für eine Weiterführung aus, solange die Gastronomie sich trägt.
Die neue Massinger Betriebsleiterin Sandra Maier erklärte, im Rottaler Museum seien die pädagogischen Angebote minimal um rund 1,2 Prozent zurückgegangen. Dafür hätten Führungen eine Steigerung von 38 Prozent erfahren: "Da stoßen wir manchmal an unsere Grenzen." Zum Teil müssen ihr zufolge Absagen erteilt werden. 3,6 Prozent mehr Besucher seien heuer gekommen.