Landshut - the (02.11.2019) Wolfgang Amadeus kennt auch heute, über 200 Jahre nach seinem Tod, jeder. Das musikalische Wunderkind, seine Reisen durch Europa, seine Opern, die unsterbliche Musik… Doch wer kennt heute noch Antonio Salieri? Dabei war er in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einer der wichtigsten und mächtigsten Männer in der europäischen Musiklandschaft.
Von dem zerstörerischen Kampf von Salieris Mittelmaß gegen Mozarts Genie erzählt das Schauspiel „Amadeus. Bereits als Kind ist Antonio Salieri von dem Wunsch getrieben, ein berühmter Komponist zu werden. Als Hofkomponist am Hof Kaiser Josephs II. in Wien scheinbar am Ziel angekommen, muss er nach der Begegnung mit Mozart feststellen, dass er nur Durchschnitt ist. Von Missgunst vergiftet, beschließt er, Mozarts Aufstieg zu verhindern – er kündigt seinen Pakt mit Gott, den er schon als Kind geschlossen hat, und setzt alles daran, Mozart in Misskredit zu bringen und ihn so auszuhungern.
Eine Mission, die von der Ignoranz des Hofadels, der von der Genialität und vom Ideenreichtum Mozarts überfordert ist, fatal begünstigt wird… Schon kurz nach Mozarts frühem Tod 1791 begannen die Gerüchte: wurde er vielleicht vergiftet? Vielleicht von einem neidischen Konkurrenten? Gar von Salieri? Auch wenn die Wissenschaft dieses musikalische Mordkomplott mittlerweile widerlegt hat, hält sich die Theorie nach wie vor. Sie diente 1979 dem britischen Dramatiker Peter Shaffer als Vorlage für sein Drama „Amadeus“. Im Mittelpunkt steht hier allerdings nicht das musikalische Genie Mozart, sondern Salieri, die Verkörperung des Mittelmaßes. Er allein erkennt Mozarts göttliche Begabung und gleichzeitig seine eigene Bedeutungslosigkeit und schwört Rache. Er wird den verhassten Rivalen auslöschen, auch wenn dies sein Seelenheil kostet.
„Amadeus“ war gleich bei seiner Uraufführung ein internationaler Erfolg. 1984 verfilmte Milos Forman das Stück und gewann acht Oscars. Intendant Stefan Tilch inszeniert „Amadeus“ am Landestheater Niederbayern in opulenter RokokoKulisse, die von Dorothee Schumacher und Lutz Kemper entworfen wurde. Jochen Decker, der sich vor 28 Jahren mit seiner Interpretation von Mozart in die Herzen des niederbayerischen Publikums gespielt hat, ist als Salieri zu sehen. Seinen jugendlich-genialen Widersacher Mozart spielt Julian Ricker. In weiteren Rollen sind zu sehen: Ella Schulz, Klemens Neuwirth, Julian Niedermeier, Reinhard Peer, Olaf Schürmann, Stefan Sieh und Joachim Vollrath.
Foto: Peter Litvai, © Landestheater Niederbayern
Termine im November & Dezember:
Landshuter Theaterzelt: Samstag, 02.11., 19.30 PREMIERE
Weitere Aufführungen im Theaterzelt: 03.11. (19.30), 9.11. (19.30), 10.11. (16.00), 13.12. (19.30),
14.12. (19.30), 27.12. (19.30), 28.12. (19.30)
In Passau: 16.11. (19.30 PREMIER), 17.11. (18.00), 8.12. (16.00)
In Straubing: 5.11. (19.30)