Archimedes Ralle hat drei Jahre lang seine fotografische Arbeit dem Thema Wasser gewidmet. Bei seinen lichtbildnerischen Streifzügen beobachtete er die Isar in und um das Landshuter Stadtgebiet. Nun präsentiert der Künstler seine Arbeiten auf drei Stockwerken im Röcklturm vis a vis der Isar. Zur Eröffnung am Freitagabend sprach Stadträtin Maria Haucke einführende Worte. Der Künstler Dr. Wimmer interpretierte auf seine Weise die ausgestellten Kunstwerke an sich.
Der Name Isar bedeutet aus dem Indogermanischen übersetzt soviel wie „die Fließende". Der Griechische Philosoph Heraklit prägte die Formel „Panta rhei", „Alles im Fluss". Und genau in diesem fließenden Fluss hat Archimedes Ralle die Motive für seine Arbeiten gesucht und gefunden.
Ein Fluss besteht aus einzelnen Tropfen, die zusammen das fließende Ganze ergeben. Es entwickeln sich Strömungen, Wellen, Wirbel, die das Licht in mannigfachen Reflexionen wiederspiegeln. Und hier schließt sich der Kreis mit der Fotografie: Dem Zeichnen mit Licht.
Ralle hat das Wasser beobachtet und dessen faszinierende Strukturen inspirierten ihn. Mal zeigt sich das Wasser durchsichtig ein anderes Mal zeigt es wie ein Spiegel seine Nachbarschaft.
Die handwerkliche Kunst der Arbeiten von Archimedes Ralle dokumentiert sich in der Präzision von Belichtung, Kontrast und Bildaufbau. Die künstlerische Komponente bildet das Farbenspiel seiner Aufnahmen
Seine Bilder, und darauf legt Archimedes Ralle großen Wert, werden anschließend nicht durch Computermanipulationen nachbearbeitet. Das Motiv wird so auf Papier ausbelichtet, wie er es fotografiert hat. Trotz digitaler Technik verzichtet der Fotograf auf das Anfertigen zahlloser Aufnahmen von einer Situation. Der geschulte Blick entscheidet den Moment des Auslösens. Die hohe Schule der Fotografie lässt grüßen. Heraklit sagte mit seinem „Panta rhei", dass ein Mensch nicht zweimal in den selben Fluss steigen könne. Durch den permanenten Fluss des Wassers bewegt sich alles fort und nichts bleibt. Permanent bildet das Wasser neue Gesichter, durch die es sich zeigt.
Die Ausstellung im Röcklturm hat noch bis zum 27. Oktober jeweils von Dienstag bis Sonntag - 14 bis 18 Uhr - geöffnet.