Landshut - pm (24.06.2020) Zum dritten Mal und unter den aktuellen Corona-Bedingungen veranstaltet das Kulturteam des Haus International in Kooperation mit dem Kinoptikum vom 2. bis zum 4. Juli ein Filmwochenende im Freien neben der Rochuskapelle. Gezeigt werden unter dem Motto "Grenzgänger" drei Filme aus drei Kontinenten. Bei Schlechtwetter entfällt das Programm ersatzlos.
Als Auftakt wird am Donnerstag, 2.7. der Film "Tel Aviv on Fire" von Sameh Zoabi gezeigt (Israel, Belgien, Luxemburg, Frankreich 2018).
Der Palästinenser Salam hat ein Praktikum bei der erfolgreichen TV-Soap «Tel Aviv on Fire» angetreten. Um das Studio zu erreichen, muss er täglich den Check-Point zwischen seinem Wohnort Jerusalem und Ramallah passieren. Dort trifft er auf Assi, den israelischen Chef des Grenzübergangs, der nicht schlecht staunt, einem Macher der Lieblingsserie seiner Frau gegenüber zu stehen. Vor dem Hintergrund des Nahostkonfliktes gelingt Regisseur Sameh Zoabi das Kunststück einer absurden und unglaublich witzigen Komödie. Der Film wurde auf der Biennale in Venedig 2018 in der Sektion Orizzonti mit dem INTERFILM-Preis zur Förderung des interreligiösen Dialogs ausgezeichnet.
Am Freitag, 3.7. folgt die deutsch-griechisch-zypriotische Produktion "Smuggling Hendrix" von Marios Piperides. In drei Tagen will Yiannis schon weit weg sein. Der schluffige Mittvierziger hat seine Chance verpasst, als Musiker zu reüssieren. Vor einer Weile hat ihn auch noch seine Freundin verlassen, und sowohl seine Vermieterin als auch ziemlich üble Straßenbekanntschaften sitzen ihm wegen seiner Schulden im Nacken. Also will Yiannis Zypern verlassen und anderswo sein Glück versuchen, natürlich nicht ohne seinen Hund Jimi. Doch ausgerechnet jetzt büxt dieser aus und rennt geradewegs in die Pufferzone, die die UN zur Friedenssicherung zwischen dem griechischen und dem türkisch besetzten Teil Zyperns eingerichtet hat. Ein charmantes Grenz-Abenteuer - mit absurder Komik und Gespür für Zwischentöne inszeniert.
Zum Abschluss am Samstag, 4.7. wird der argentinisch-spanische Film "El último Traje - Ein letztes Geschenk" (2017) von Pablo Solarz gezeigt. Schneider Abraham ist ein fast 90jähriger Nörgler, den seine Töchter ins Altersheim abschieben wollen. Trotzig macht sich der Senior spontan auf die Reise von Argentinien nach Polen. Dort wurde er geboren und erlebte als jüdisches Kind die Gräuel der Nazi-Diktatur.
Noch einmal möchte Abraham seinen Jugendfreund und Lebensretter treffen. Auf seinem abenteuerlichen Europa-Trip trifft der kauzige Alte hilfsbereite Mitmenschen, macht wunderbare Erfahrungen und stellt sich den Dämonen seiner Vergangenheit. Dem Drama gelingt souverän die Balance zwischen Tragik und Heiterkeit. Der Film gewann 2018 auf dem Miami Film Festival und dem Philadelphia Jewish Film Festival jeweils den Publikumspreis.
Die Veranstaltung wird nach dem neuen Hygienekonzept durchgeführt - mit Einlassbeschränkung, Einzelstühlen, Kontakterfassung, Mindestabstand und Maskenpflicht auf den Begegnungsflächen. Es wird dringend um Anmeldung per Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!;mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!; oder Telefon 0871-31947480 gebeten, um Warteschlangen zu vermeiden.
Einlass ist jeweils ab 20 Uhr. Es gibt vor den Filmen Live-Musik - unplugged. Getränke gibt es vom Café international. Die Filme beginnen um 21.15 Uhr. Der Eintritt ist auf Spendenbasis. Kurzfristige Absagen wegen Schlechtwetter oder aus Genehmigungsgründen bleiben vorbehalten.