Die SPD-Landkreis-Chefin Ruth Müller (2.v.re.) mit ihren Stellvertretern : Von links Josef Kollmannsberger, Dominik Karl, Kerstin Schanzer (Schatzmeisterin) und Gerhard Babl.
Altdorf. Am Freitagabend (22.06.) hielt die SPD ihre Kreiskonferenz mit Neuwahlen. Ruth Müller wurde einstimmig als Vorsitzende für weitere zwei Jahre bestätigt. Sie will errei- chen, dass bei der Kommunalwahl 2014 mehr SPD-Kreisräte und auch mehr SPD-Bür- germeister in den 35 Landkreisgemeinden gewählt werden. Zur 2014 fälligen Wahl des Nachfolgers von Landrat Josef Eppeneder sagte sie nichts.
Die Versammlung fand im Altdorfer Gasthaus Frauenbauer vor dem Europameisterschaftsspiel Deutschland gegen Griechenland statt. Der Altdorfer SPD-Bürgermeisterkandidat Georg Wild sprach ein kurzes Grußwort, das mit viel Beifall aufgenommen wurde. Altdorf wählt am 29. Juli einen neuen 1. Bürgermeister.
Müller vermißte CSU, FDP und "Freie" bei Aktionen
„Ich ziehe den Karren, aber ihr müsst schieben!" An dieses Motto, das sie bei der letzten Neuwahl vor zwei Jahren ausgegeben hat, erinnerte die SPD-Kreisvorsitzende Ruth Müller zu Beginn der Kreiskonferenz. Rund 200 Termine habe sie in zwei Jahren hätten bewältig. Besonders erwähnte Ruth Müller die Diskussion um die Verlängerung der Atomlaufzeiten, die von der Bundesregierung in der zweiten Jahreshälfte 2010 ohne Not vom Zaun gebrochen worden sei. Im Herbst 2010 habe der bekannteste Neonazi Deutschlands ausgerechnet den Landkreis Landshut (Geisenhausen) als neuen Wohnsitz aussucht.
Somit seien die Schwerpunktthemen für die laufende Amtsperiode schon früh gesetzt worden. Dies habe jedoch auch für die SPD die Chance eröffnet, mit anderen Gruppierungen zusammenzuarbeiten und so die Partei und ihre Funktionsträger als engagiert, zuverlässig und sympathisch zu präsentieren. Bedauerlich sei gewesen, dass sich von den so genannten bürgerlichen Parteien CSU, FDP und Freie Wähler kaum jemand bei den zahlreichen Aktionen habe sehen lassen. Diese Gruppieren hätten die neuen Themen schlicht verschlafen und ihre deutliche Distanz zu den wahren Anliegen der Bürger bewiesen. Die Quittung dafür werde nicht lange auf sich warten lassen.
SPD entschieden gegen Rechtsradikalismus
Die Landkreis-SPD habe mit den Bonhoeffer-Wochen, den Aktionen gegen Rechtsradikalismus, wie der Demonstration gegen den Naziaufmarsch in Landshut, mit dem Einbringen des Themas Integration in den schon traditionellen Politischen Kirchweihsonntag sowie weiteren Aktivitäten deutliche Zeichen gesetzt. Darüber hinaus seien weitere Themenfelder wie Umwelt, Gesundheit, Soziales, Mindestlohn intensiv beackert worden. Aber auch intern habe man sich erfolgreich vernetzt. So sei in Vilsheim ein neuer SPD-Ortsverein gegründet worden und alle anderen hätten Anschluss an das Internet gefunden. Der Kreisverband habe bayernweit eine der besten Quoten bezüglich der Erreichbarkeit der Mitglieder per E-Mail. Nicht umsonst habe der Kreisverband im letzten Jahr bei dem bundesweit ausgelobten Wilhelm-Dröscher-Preis den dritten Platz belegt. Transparenz sei für die Kreis-SPD schon ein Begriff gewesen, als andere noch nicht einmal in der Lage gewesen seien, ihn zu buchstabieren.
Gute Siegschancen bei Bürgermeisterwahl in Altdorf
Den derzeit dritten Bürgermeister Georg Wild nannte die SPD-Kreisvorsitznde den geeignete 1. Bürgermeister für die aufstrebende Stadtrandgemeinde, in der eine gute wirtschaftliche Entwicklung mit sozialer Gerechtigkeit im Einklang stehen müsse. Auch für die nächsten beiden Wahljahre verspüre man Aufbruchsstimmung. Die SPD wolle sowohl in München wie auch in Berlin die Regierung übernehmen und bei der Kommunalwahl 2014 mehr SPD-Bürgermeister und Kreisräte stellen. Dem schwarzen Filz und der Klientelpolitik werde man einen politischen Dreiklang, bestehend aus Kompetenz, Transparenz und Präsenz entgegensetzen, so Ruth Müller.
Die Neue Kreisvorstandschaft
Motiviert durch das um 20.45 Uhr folgende Fußballspiel Deutschland gegen Griechenland wurden die Neuwahlen in Rekordzeit über die Bühne gebracht. Einstimmig wurde Ruth Müller aus Pfeffenhausen erneut zur Kreisvorsitzenden gewählt. Auch alle anderen Vorstandsmitglieder erzielten jeweils große Mehrheiten. Stellvertreter: Gerhard Babl, Dominik Karl (beide Velden) und Josef Kollmannsberger (Bruckberg), Kassiererin: Kerstin Schanzer (Niederaichbach), Schriftführer: Theresa Bergwinkl (Vilsbiburg) und Valerian Thielicke (Tiefenbach), Pressebeauftragter: Andreas Fink (Ergolding), Organisationsleiter: Johann Seidl (Altdorf), Michael Forster (Ergoldsbach) und Alexander Stiegler (Neufahrn), Bildungsbeauftragter: Herbert Lohmeyer (Vilsheim), Vertreterin 60+: Inge Lermer (Niederaichbach), Juso-Vertreter: Julian Jopp (Vilsbiburg).
Beisitzer wurden Marianne Bontzol (Essenbach), Berndt Neupert (Wörth), Christine Erbinger (Hohenthann), Hans Weigl (Rottenburg), Markus Schlichter (Bodenkirchen), Peter Forster (Neufahrn), Peter Schmid, Sebastian Hutzenthaler (beide Ergoldsbach), Benedikt Damböck (Bruckberg), Franz Göbl (Buch), Ursula Egner (Ergolding), Armin Reiseck, Monika Stadler (beide Wörth), Martin Hujber (Ohu), Martin Hobmeier (Tiefenbach), Phillip Latein (Vilsbiburg, Ludwig Fischer (Pfeffenhausen), Georg Wild (Altdorf), Revisoren: Martina Hesse-Hujber (Ohu) und Franz Sedlmeier (Neufahrn).