Das Landratsamt meldet uns heute (11.12.) die aktuellen Zahlen bezüglich der Asyl-Situation im Landkreis, Dazu ist anzumerken, dass mit jetzt 1963 Asylbewerbern im 152.000 Einwohner großen Landkreis Landshut die von Landrat Peter Dreier erklärte Schmerzgrenze von 1.800 Asylbewerbern bzw. Flüchtlingen deutlich überschritten ist. Weitere Asylbewerber sind angekündigt.
Drei neue Unterkünfte wurden zuletzt im Landkreis neu eröffnet. Wir erinnern uns, im Telefonat mit Bundeskanzlerin Merkel hat Dreier für diesen Fall angekündigt, zugewiesene Asylbewerber - also alle über 1.800 - per Bus zum Bundeskanzleramt in Berlin umzuleiten. Man darf gespannt sein, wie Landrat Dreier am Montag (14.12.) bei der Podiumsdiskuion im Landshuter "Zollhaus" (19 Uhr) zum Thema Flüchtlinge im Beisein von Regierungspräsident Grunwald diese seine Ankündigung ("Drohung") rechtfertigt oder korrigiert.
Hier der Text der heutigen Pressemitteilung des Landratsamtes:
In dieser Woche konnten im Landkreis Landshut drei neue dezentrale Unterkünfte für Asylbewerber mit insgesamt 58 Plätzen geschaffen werden. Während in der Gemeinde Adlkofen in einer Unterkunft erstmals 38 Asylbewerber untergebracht wurden, sind in Bruckberg, Ortsteil Gündlkofen und in Ergolding zusätzliche Unterkünfte mit jeweils zehn Plätzen entstanden.
Auf der anderen Seite wurden dem Landkreis auch diese Woche 67 Asylbewerber zur dauerhaften dezentralen Unterbringung zugewiesen. Für kommende Woche sind bereits zwei weitere Zuweisungen angekündigt: Die Regierung von Niederbayern schickt 80 Asylbewerber, die im Rahmen des Notfallplans in der Notunterkunft in Ergolding untergebracht werden und später auf andere Landkreise im ganzen Bundesgebiet verteilt werden. Darüber hinaus werden dem Landkreis zur dezentralen Unterbringung erneut bis zu 70 Asylsuchende zugewiesen.
Wie Landrat Peter Dreier betonte, konnten in den letzten neun Wochen insgesamt 16 neue dezentrale Unterkünfte eröffnet werden. „Unsere Gemeinden und wir in der Landkreisverwaltung haben alles daran gesetzt, möglichst viele neue dezentrale Unterkünfte zu schaffen. Dennoch können wir dabei mit den hohen Zuweisungszahlen nicht schritthalten“, so Dreier. Da man in der kommenden Woche nur mit der Schaffung von 21 neuen dezentralen Plätzen rechnet, auf der anderen Seite aber wieder 70 Asylsuchende zugewiesen bekommt, spitzt sich die Lage weiter zu. „Wir können eine menschenwürdige Unterbringung auf Dauer nicht mehr gewährleisten und werden deshalb schon bald die ersten Busse nach Berlin schicken“, untermauerte Dreier nochmals seine Ankündigung.
Zudem werde die wöchentliche Zuweisung auch in der Weihnachtswoche und den Tagen um den Jahreswechsel nicht ausgesetzt.
Für heute Freitag, 11.Dezember 2015 ergeben sich folgende Asylbewerberzahlen im Landkreis Landshut:
Notfallhalle Ergolding: 290 Asylberber im Rahmen des Notfallplans Regierung
4 dauerhaft zugewiesene Asylbewerber
Notunterkunft Velden: 163 dauerhaft zugewiesene Asylbewerber
Dezentrale Unterkünfte: 1357 dauerhaft zugewiesene Asylbewerber
GU Geisenhausen: 149 dauerhaft zugewiesene Asylbewerber
Unbegleitete Minderjährige 112 (in den oben genannten Zahlen schon berücksichtigt).
Damit sind insgesamt derzeit 1963 Asylbewerber im Landkreis untergebracht, wovon 1673 dem Landkreis direkt zugwiesen sind. Es gibt zwei Notunterkünfte in Ergolding und Velden, eine staatliche Gemeinschaftsunterkunft der Regierung von Niederbayern in Geisenhausen und 64 dezentrale Unterkünfte in 28 der 35 Landkreiskommunen.
Bei den vergangene Woche veröffentlichten Zahlen (Stand Freitag, 04.12.2015) war aus Versehen die staatliche Gemeinschaftsunterkunft in Geisenhausen nicht berücksichtig, weshalb sich für diese Woche die entsprechend erhöhte Gesamtzahl von 1963 Asylbewerbern im Landkreis ergibt.