Sie unterstützen die Bundespolizei bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise, machen Schleuser, Dealer, Einbrecher, Hehler und Autoschieber dingfest; und sie sorgen auch für die ganz alltägliche Sicherheit auf dem 66 Kilometer langen Teilstück der Autobahn 92 zwischen Moosburg-Nord und Wallersdorf-West sowie auf zehn Kilometern der B 15neu von Ergoldsbach bis Schierling-Süd – die Beamten der Autobahnpolizei-Station (APS) Wörth/Isar mit ihrem Leiter Franz Geigenberger an der Spitze.
Heuer blicken sie auf ein mehr als bewegtes Jahr zurück – für ihre Arbeit haben ihnen Landrat Peter Dreier, MdL Erwin Huber und die Bürgermeister Stefan Scheibenzuber (Wörth) und Josef Klaus (Niederaichbach) im Namen der Bürgerschaft Dank und Anerkennung gezollt.
In diesen Dank banden sie auch die Mitarbeiter der Autobahn-Straßenmeisterei Wörth mit ein, die durch Dienststellenleiter Werner Schlögl bei dem Treffen in der APS vertreten war. Wie Geigenberger und Schlögl gegenüber ihren Besuchern unterstrichen, erweist sich die räumliche Nähe der Polizei- und der Autobahn-Dienststelle ganz oft als großer Vorzug: Der ganz kurze Dienstweg sei enorm vorteilhaft bei der Bewältigung von Aufgaben, bei denen sich Arbeitsgebiete überschneiden.
Denn man helfe den Kollegen der anderen Dienststelle gerne, beschrieben die beiden übereinstimmend das gute Verhältnis zwischen APS und der Straßenmeisterei.
Der zu Ende gehende Jahr war auch ein sehr arbeitsreiches für die 26 Mitarbeiter starke APS-Mannschaft: Beim G 7-Gipfel, dem Treffen der Staatschefs der sieben führenden westlichen Industrieländer in Schloss Elmau (bei Garmisch), waren Beamte der APS im Einsatz, ebenso wie im Rahmen der Bewältigung der Flüchtlingswellen seit diesem Sommer. Auch bei der Intensivierung der Schleierfahnung im Zuge der Terrorbekämpfung sind Polizisten der Dienststelle voll mit dabei – nicht nur in ihrem Zuständigkeitsbereich auf der A 92, sondern immer wieder auch auf der A 3 (Passau-Regensburg), wie Dienststellenleiter Geigenberger und sein Kollege Johann Simbürger von der Fahndungskontrollgruppe Verkehr (Kurz: FKG-V) der APS Wörth darlegten.
Dabei haben die Mitarbeiter der APS eigentlich ausreichend „normale Aufgaben“, wie aus den Berichten der Beamten hervorging, insbesondere auch dem von Dienstgruppenleiter Werner Waas, der auch Mitglied der „Unfallkommission Autobahn“ des bayerischen Innenministeriums ist: Die A 92, München–Deggendorf, ist zwar nur eine „Querverbindung“, aber der brummende Konjunktur-Motor und der stetige Aufschwung und die Rolle Ostbayerns als Drehscheibe des Handels schlagen sich im ungebremsten Anschwellen der Verkehrsströme nieder.
An der Dauerzählstelle bei Altdorf rauschten im Jahr 2010 pro Tag durchschnittlich 38.500 Pkw vorbei in beiden Richtungen – im Jahr 2014 waren es im Durchschnitt 41.000. Dasselbe Bild beim Lastwagenverkehr: Hier waren es 4650 Lkw pro Tag im Jahr 2010; vier Jahre später beträgt die durchschnittliche Zahl bereits 5200 Lkw pro Tag. Der absolute Spitzenwert ist nach den Ausführungen von Werner Waas im Oktober 2014 mit über 58.000 Pkw pro Tag erreicht worden.
Glücklicherweise nimmt die Zahl der Verkehrsunfälle nicht im gleichen Maße zu. Die Autobahnen erweisen sich nach den Schilderungen von Waas immer wieder als vergleichsweise sehr sichere Straßen, was sich auch in den einschlägigen Statistiken zu Wildunfällen widerspiegele. Auch Alkoholfahrten seien auf dem Streckenabschnitt, auf dem die APS kontrolliert, seit Jahren rückläufig. Die Zahl der Unfälle, bei denen Personen zu Schaden kamen, sei allerdings heuer wieder angestiegen.
Wie Polizisten der APS Wörth den „zweiten Fahndungsschleier“ werfen und was so alles bei der Arbeit einer zehn Mitarbeiter starken Fahndertruppe passiert, das beschrieb Johann Simbürger den Gästen. Er schilderte unter anderem die Verhaftung eines Straubinger Drogen-Dealers, der in Altheim an einer Tankstelle ein größeres Geschäft mit einem Münchner abgewickelt hatte. Der Straubinger lieferte den Polizeibeamten eine wilde Verfolgungsjagd auf der Autobahn, durch Dingolfing und ein Dorf in der Nähe, bevor er aufgeben musste.
Moderne Technik und die Möglichkeit, noch im Dienstauto vor Ort schnell auf wichtige Daten zuzugreifen, spielen bei vielen Fahndungserfolgen eine maßgebliche Rolle. Entscheidend sind allerdings letztlich immer Spürsinn und fachliches Können der Beamten. Aber es ist eben enorm hilfreich, wenn aufmerksam gewordene Polizisten gleich vor Ort auf einen computer-gestützten Sprachtest zugreifen können: So habe man rasch nachweisen können, dass ein Kosovo-Albaner, dessen Sprinter kontrolliert wurde, kein Wort griechisch spricht, also kein Grieche und damit EU-Bürger ist, wie er vorgegeben hatte.
Dank internationalem Datenaustausch konnten Beamte der APS auch umgehend ermitteln, dass ein Mercedes mit bulgarischem Kennzeichen, zugelassen auf einen Rumänen, in Großbritannien als gestohlen gemeldet war. Mit Großkontrollen rücken die Autobahn-Polizisten auch den Einbrecher-Banden zu Leibe, die vielen Bürgern Sorgen bereiten.
Staatsminister a. D. und MdL Erwin Huber betonte, dass die bayerische Polizei großartige und erfolgreiche Arbeit leiste. Die Polizei sei in hohem Maße mit Arbeit belastet – das sehe man in der Politik auch; der Freistaat habe daher zweimal die Zahl der Planstellen erhöht und weitere 500 Ausbildungsplätze für Polizisten geschaffen.
Landrat Peter Dreier hob ebenfalls die hohe Wertschätzung hervor, die die Arbeit der Polizei und die Polizeibeamten in der Bürgerschaft und bei den Mandatsträgern genießen – und er dankte für die ausgezeichnete Zusammenarbeit der Polizei mit dem Landratsamt in allen Bereichen. Besonders hob Dreier die Notwendigkeit des Weiterbaus der B 15neu über die A 92 in Richtung Süden hervor, weil dies eine ganz wichtige Infrastrukturmaßnahme für die Region Landshut sei.
In diesem Punkt waren sich alle vier Mandatsträger einig – und natürlich auch in dem Wunsch, dass die Polizeibeamten stets sicher von ihren Einsätzen zurückkommen. Eine erfreuliche Nachricht konnte schließlich noch der Leiter der Autobahnmeisterei überbringen: Man komme mit dem Bau der Dehnfugen, die „Blow-ups“ verhindern, auf der A 92 so gut voran, erklärte Schlögl, dass im Jahr 2017 voraussichtlich keine Tempolimits in der heißen Jahreszeit mehr notwendig sein werden.
Im Bild oben: Staatsminister a. D. und MdL Erwin Huber, Landrat Peter Dreier und die Bürgermeister von Wörth und Niederaichbach, Stefan Scheibenzuber und Josef Klaus, übermittelten den Beamten der Autobahn-Polizeistation (APS) Wörth an der Isar bei ihrem Weihnachtsbesuch Dank und Anerkennung für ihre Arbeit; links im Bild APS-Leiter Franz Geigenberger.