(3.11.2016) Wer zur Befestigung von Feld- und Waldwegen oder als Unterbau für ein neues Gebäude auf der Suche nach geeignetem Material ist, dem bietet die Abfallwirtschaft des Landkreises Landshut mit zertifiziertem Recyclingmaterial eine günstige Alternative zu Kies.
In den beiden Bauschuttannahmestellen in Geisenhausen und Inkofen kann Recyclingmaterial aus Bauschutt und Betonbruch zu günstigen Preisen bezogen werden. Das Material ist durch die Technische Universität München auf Schadstoffe und seine bautechnischen Eigenschaften hin untersucht worden und kann unter bestimmten Voraussetzungen beispielsweise auch als Frostschutzschicht eingesetzt werden. Doch auch wer selbst eigenen Bauschutt entsorgen oder verwerten will, muss dabei einige Dinge beachten. Die Abfallwirtschaft des Landkreises gibt dazu in einem Merkblatt, das auf der Internetseite des Landkreises veröffentlicht ist oder bei der Abfallwirtschaft angefordert werden kann, wichtige Hinweise.
Gerade im Feld- und Waldwegebau bringt zertifiziertes Bauschutt-Recyclingmaterial deutliche Vorteile. Wie Sachgebietsleiter Gernot Geißler von der Abfallwirtschaft des Landkreises betonte, könne das Material durch seine Eigenschaften die Anforderungen am besten erfüllen und leiste durch die Wiederverwendung von gebrauchten Baustoffen noch einen sinnvollen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz. Forstwege aus Recyclingmaterial wiesen gegenüber Wegen aus Kiesmaterial eine vielfach höhere Tragfähigkeit und Dauerhaltbarkeit aus. Durch die regionale Verfügbarkeit des Materials ist dieses zudem noch viel günstiger als beispielsweise Natursteinschotter, der oft über viele Kilometer aus Nord- oder Ostbayern antransportiert werden muss. Wichtig ist dabei, dass es sich um aufbereiteten, zertifizierten und güteüberwachten Bauschutt handelt, der von einem Fachbüro auf mögliche Schadstoffe und seine bautechnischen Eigenschaften untersucht ist und auf Grundlage des sogenannten „RC-Leitfadens“ aufbereitet wurde. Erst die Zertifizierung bescheinigt die Qualitätssicherung bei der Herstellung der Materialien. Diese werden dann wie natürliche Baustoffe betrachtet und können - mit Ausnahme von Trinkwasserschutzgebieten, direkt im Grundwasser und im 60-Meter Bereich von Gewässern Erster und Zweiter Ordnung - überall verwendet werden. „So können wir einen vorbeugenden Boden- und Grundwasserschutz sicherstellen und schonen zugleich die natürlichen Ressourcen durch die Verwendung von Recycling-Material“ beschreibt Geißler die Vorteile des zertifizierten Bauschutts. Der Landkreis stellt das Material in seinen beiden Bauschuttannahmestellen in Geisenhausen und Inkofen kostengünstig bei eigener Beladung zur Verfügung.
Wer aus Abbruch- Sanierungs- und Umbauarbeiten Beton, Ziegel oder Mauerwerk zu entsorgen hat, der kann diesen verwertbaren Bauschutt in Kleinmengen bis zu einem Kubikmeter pro Tag in den Altstoffsammelstellen anliefern oder in größeren Mengen zu den Bauschuttannahmestellen in Geisenhausen und Inkofen bringen.
Nicht-verwertbarer Bauschutt wie beispielsweise Rigips, Zement- und Kalkreste, Fliesen und Keramik oder Glas wird in den Altstoffsammelstellen in Mengen bis zu einem halben Kubikmeter angenommen und muss ansonsten in der Reststoffdeponie in Spitzlberg angeliefert werden. Isoliermaterial wie Mineral-, Glas- oder Steinwolle wird in Säcken verpackt in Spitzlberg oder den beiden Bauschuttannahmestellen angenommen.
Wer selbst aus verwertbarem Bauschutt Recyclingbaustoffe herstellen lassen will, muss sich dabei eines Unternehmens bedienen, das eine Zertifizierung für die Bauschuttaufbereitungsanlage hat. Diese Zertifizierung bescheinigt eine Qualitätssicherung für die Herstellung von Recyclingbaustoffen und den Betrieb der Anlage. Allgemein gilt also, dass nur aufbereitetes und güteüberwachtes Material wiederverwendet werden darf, dass von einer geprüften Fachfirma hergestellt wurde.
Infokasten:
Die Bauschuttannahmestelle in Geiselhausen hat mittwochs von 13 bis 17 Uhr und samstags von 9 bis 12 Uhr geöffnet. In Inkofen ist die Annahmestelle mittwochs von 12 bis 16 Uhr und samstags von 10 bis 12 Uhr offen. Das Merkblatt zum Umgang mit Bauschutt und weitere Informationen sind auf der Internetseite des Landkreises Landshut unter www.landkreis-landshut.de veröffentlicht. Für Rückfragen steht Wolfgang Thoma von der Abfallwirtschaft am Landratsamt unter Tel. 0871/408-3115 zur Verfügung.
Im Bild oben: So sieht ein mit Recyclingmaterial aus Bauschutt ordnungsgemäß befestigter Waldweg aus.