Vorstandschaft der Nepalhilfe Aham zusammen mit den Ordensschwestern aus Nepal (Mitte), der Dolmetscherin Annette Haseneder und der Landjugend Loizenkirchen.
Aham – pm (11.03.2019) Mit einem herzlichen „Namastè“ begrüßte die Nepalhilfe Aham die beiden Ordensschwestern Schwester Daisy und Schwester Jessy aus Nepal. Zahlreiche Gäste freuten sich mit der Nepalhilfe Aham und der Landjugend Loizenkirchen, die wieder die Bewirtung übernommen hatte, über den abwechslungsreichen und informativen Vortrag von Schwester Jessy, Provinzoberin des Ordens Congregatio Jesu.
Die Congregatio Jesu (CJ) ist ein Frauenorden mit dem ursprünglichen Zweck der Mädchenbildung, 1609 gegründet von Maria Ward (englisch: Mary Ward). Dem großen Anliegen Mary Wards entsprechend führte der Orden durch die Jahrhunderte hindurch zahlreiche Schulen, später auch Colleges und Universitäten. Im Bereich der Bildung spielte die Congregatio Jesu eine pionierhafte Rolle, was die Ausbildung von Mädchen und Frauen betrifft.
Schwester Jessy informierte ausführlich von der ursprünglichen Entstehung der Schulen im Jahre 1955, der schwierigen Aufbauarbeit bis hin zur aktuellen Situation in den Armenschulen. Dabei berichtete Sie umfassend über die gegenwärtige Kultur, die Lebensweise, die vorhandenen Religionen, die derzeitige politische Lage, die sozialen Schichten der Bevölkerung sowie die unterschiedlichen Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten im Land.
Schwester Jessy klagte über die nicht vorhandene, wirtschaftliche Unterstützung der Schulen durch die Regierung Nepals. Hier sind die Schulen weiterhin auf die finanzielle Unterstützung durch den Orden und der Hilfsorganisationen, wie die Nepalhilfe Aham angewiesen. Ohne diese regelmäßige Unterstützung wären der ordnungsgemäße Schulbetrieb, der Einsatz externer Lehrkräfte, Wohnmöglichkeit mit Essen und Kleidung für die Mädchen aus entfernten Orten, kostenloser Unterricht für die Armen und ein regelmäßiges, warmes, tägliches Mittagessen für die Kinder in Nepal nicht möglich.
Ein besonderer Dank galt der im Jahre 2006 verstorbenen Schwester Franziska Parstorfer aus Aham, die durch Ihre mutige und entschlossene Pionierarbeit, eigentlich aus dem Nichts heraus diese Schulen in Nepal ermöglichte. Ihre unermüdliche Begeisterung, soviel Gutes zu tun und ihr missionarischer Eifer war für viele ein Vorbild.
Als treibende Kraft setzte sie sich auch dafür ein, dass weitere Schulen in Gorkha, Lubhu und Biratnagar gegründet wurden und dort die Bildungschancen für viele Kinder entstanden sind. In Sircia, im Osten Nepals, entstand eine neue Kranken- und Sozialstation, die sie mit ihren Erfahrungen in der Planung begleitete. In den St. Mary’s -Schulen Kathmandu, Pokhara, Gorkha, Biratnagar und Mary-Ward Armenschulen Jamshikel und Lubhu haben nun über 4.500 Kinder die Möglichkeit einer sehr guten Schulbildung. Dadurch erhalten Mädchen und junge Frauen eine Chance auf ein besseres und sicheres Leben.
Schwester Jessy und Schwester Daisy bedankten sich im Namen aller Ordensschwestern für die zunächst familiäre Unterstützung durch die Familie Penzkofer, besonders der Schwester von Franziska, Hanni Penzkofer und der daraus andauernden 30-jährigen engen Zusammenarbeit mit der Nepalhilfe Aham.
In den vergangenen 30 Jahren wurden über 1 Million Euro von der Nepalhilfe Aham gespendet, die den verschiedenen Schulprojekten zugutekamen. Die Schwestern freuen sich auf das neueste Projekt, eine Einrichtung zur beruflichen Bildung für die Schulabgängerinnen. Diese neuen Herausforderungen sind für jede Unterstützung dankbar. Die Nepalhilfe Aham bedankt sich bei allen Gästen für die vielen Geldspenden in die Spendenbox, die erfreuliche 350 Euro beinhaltete.
Info: www.nepalhilfe-aham.de