MdL Helmut Radlmeier (rechts) und Bürgermeister Sebastian Stanglmaier sprachen über die Entwicklung der Marktgemeinde Altdorf. - Foto: Josef Amann
Altdorf - pm (03.12.2021) Geothermie, Ganslberg und Gefahr durch Hochwasser: Vielfältig waren die Gesprächsthemen, die Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier (CSU) und Altdorfs Bürgermeister Sebastian Stanglmaier (Bürger- und Umweltliste) bei ihrem Austausch im Altdorfer Rathaus hatten.
Seit der Kommunalwahl 2020 ist Sebastian Stanglmaier nun Bürgermeister des Marktes Altdorf. Er ist damit in familiäre Fußstapfen getreten: Schon sein Großvater Sebastian Preißer war von 1972 bis 1984 Bürgermeister der mit der Gebietsreform neu geschaffenen Gemeinde Altdorf, wie Stanglmaier dem Landtagsabgeordneten Helmut Radlmeier bei dessen Besuch im Rathaus erzählte. Radlmeier war nach Altdorf gekommen, um sich einen Überblick über die aktuellen Projekte der Marktgemeinde zu verschaffen.
Vor allem die Weiterentwicklung der Marktgemeinde beschäftigt Bürgermeister und Marktgemeinderat derzeit. "Das letzte Entwicklungsprogramm stammt aus den 90er Jahren. Da war es an der Zeit, ein neues aufzustellen", erläuterte Stanglmaier. Der Markt habe daher ein sogenanntes Integriertes Städtebauliches Entwicklungsprogramm (ISEK) gestartet. Im Zuge dessen soll ein umfassender Plan entstehen, was in Altdorf in den kommenden Jahren wo gebaut werden soll. "Ein ISEK ist absolut sinnvoll", bekräftigte Abgeordneter Radlmeier. Durch das planvolle Vorgehen könne eine Kommune sich gezielt entwickeln. Da das ISEK durch den Freistaat gefördert werde, spare sich die Marktgemeinde Kosten, so Radlmeier.
Bürgerschaft wird eingebunden
Die Schwerpunkte sieht Bürgermeister Stanglmaier im Ortskern sowie auf dem Ziegelei-Gelände: "Wir haben in Altdorf keinen direkten Ortsmittelpunkt. Uns fehlt eine Art Dorfplatz, an dem man zusammenkommt. Ich hoffe, dass sich im Rahmen des ISEK-Prozesses hier etwas ergibt", führte Stanglmaier aus. Auch auf dem Ziegelei-Gelände sollen Potenziale gehoben werden: "Das Areal ist riesig. Das kann man noch besser nutzen", ist Stanglmaier überzeugt. Was genau dort entstehen könnte, sollen die Altdorfer selbst mitentscheiden: Anfang des kommenden Jahres starte die Bürgerbeteiligung im Zuge des ISEKs. "Die enge Einbindung der Bürgerschaft ist eine große Stärke des Programms. Mit dem Ziegelei-Gelände hat Altdorf einen Schatz, der darauf wartet, gehoben zu werden", so Radlmeier.
Potenziale heben
Grundsätzliches Potenzial sahen Stanglmeier und Radlmeier auch in Sachen Geothermie. Aufgrund von Förderungen sei die Erschließung nicht unmöglich. Knackpunkt sei aber weiterhin, dass man genügend Abnehmer finde. In einer möglichen Zusammenarbeit mit der Stadt Landshut könnte die Lösung dafür liegen, waren sich Bürgermeister und Abgeordneter einig.
Markt und Stadt arbeiten auch beim Thema Ganslberg zusammen: Das Areal des verstorbenen Künstlers Fritz Koenig soll belebt werden. Eine Machbarkeitsstudie zeigt Perspektiven auf. Am Ende stelle sich aber immer die Frage, wer der Betreiber des Areals sein werde, waren Stanglmaier, Mitglied des Lenkungskreises, und Radlmeier, Vorstandsmitglied der Fritz-und-Maria-Koenig-Stifung, einer Meinung. Dennoch sei es gut, dass der Dialogprozess gestartet wurde.
An anderer Stelle hänge man dagegen fest, wie Stanglmaier berichtete: "Große Baugebiete können wir nicht mehr ausweisen. Dafür fehlt uns die Fläche". Deshalb erstelle die Verwaltung derzeit ein Baulücken-Kataster, um Lücken in der Bebauung gezielt zu erfassen und später erschließen zu können. "Die Entwicklung innerhalb der Orte scheitert außerdem oft daran, dass Eigentümer den nötigen Grund dafür nicht abgeben", so Stanglmaier. Habe man dagegen die Flächen für eine Nachverdichtung, dann blockierten wasserrechtliche Hürden Projekte. "Wir mussten schon etliche Bauvorhaben ablehnen, weil das Wasserwirtschaftsamt eine Bebauung mit Verweis auf Vorgaben ablehnte", klagte der Bürgermeister. Radlmeier sagte zu, hierzu das Gespräch mit dem Amt zu suchen, um Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.