Essenbach – pm (06.10.2022) Wie werden Notfallpläne konzipiert? Welche Gefahrenquellen lauern im Internet? Wie gehen wir mit belastenden Situationen um und was ist im Falle eines regionalen Blackout-Szenarios zu beachten? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich die Fachtagung FUNKE der Versicherungskammer Stiftung am 15. Oktober 2022, von 8 bis ca. 17 Uhr, in der ESKARA Sport- und Kulturarena in Landshut/Essenbach.
Joachim Herrmann, Bayerischer Staatsminister des Innern, für Sport und Integration, als Schirmherr der Fachtagung erklärt: „Kommunikation ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Krisenbewältigung. Um in Not- und Katastrophenfällen Menschenleben zu retten oder Natur und Sachwerte zu schützen, ist eine schnelle, reibungslose und zielgerichtete Verständigung aller Beteiligten unerlässlich. Das betrifft sowohl den Austausch zwischen den Katastrophenschutzbehörden untereinander sowie mit den Einsatzorganisationen als auch die Warnung und Information der Bevölkerung.“
Ein Einblick in das Programm:
In Form von Vorträgen und moderierten Themenrunden werden diese Themen angesprochen:
- „Aufbau und Implementierung eines örtlichen Katastrophenschutzkonzeptes für die Feuerwehr“ (FFW Schnaittenbach)
- „Cybercrime Awareness“ inkl. Planspiel (Zentrale Ansprechstelle Cybercrime (ZAC))
- „Smarter Katastrophenschutz“ für Bayern (UG-OEL Bamberg)
- die spezielle „Hilfeapp für Einsatzdienste“ (HEiDi)
Der Keynote-Vortrag von Dr. Robert Steinhauser von der Katholischen Universität Ingolstadt-Eichstätt beschäftigt sich mit der psychische Widerstandskraft gegenüber kritischen Lebensereignissen und die Fähigkeit, seelisch unbeschadet aus Extremsituationen hervorzugehen. Die großen Lagen der letzten Jahre zeigen, dass die psychologische Dimension von Katastrophen für die Bevölkerung wie auch für Einsatzkräfte enorme Herausforderungen mit sich bringt und gesamtgesellschaftlich hochrelevante Folgen hat, vom Ahrtal-Hochwasser über die Corona-Pandemie bis zur Ukrainekrise.
Dr. Sandra Kreitner, Notfall- und Krisenmanagerin sowie Botschafterin der Gesellschaft für Krisenvorsorge in Bayern, wird in ihrem Vortrag „Blackout: Fakten, Folgen und Vorsorge“ mit anschließender Diskussion auf schnelle, einfachen und pragmatische Lösungen für die Krisenvorsorge sowohl im persönlichen Bereich als auch in den Kritischen Infrastrukturen eingehen. Durch den Krieg Russlands in der Ukraine hat das seit Jahren steigende Risiko für einen langandauernden, überregionalen Stromausfall stark zugenommen. Gründe sind eine ernstzunehmende Gefahr für Cyberattacken und die Gasproblematik. Dazu kommen die niedrigen Flussstände durch eine lange Hitzeperiode, wodurch Wasserkraftwerke, Kernkraftwerke und Kohlekraftwerke europaweit gedrosselt werden mussten und eine derzeit nur zu Hälfte einsetzbare Kernkraftflotte in Frankreich.
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei und richtet sich sowohl an Führungsunterstützungskräfte aus dem Katastrophenschutz als auch Interessierte.
Begleitet wird der fachliche Programmteil von einer (Fahrzeug-) Ausstellung im Innen- und Außenbereich, bei der Einsatzfahrzeuge aus dem Katastrophen- und Bevölkerungsschutz mit neuer Technik und Ausrüstung aus verschiedenen Hilfsorganisationen vorgestellt werden.
Die Verpflegung übernimmt das THW Ortsverband Ergolding mit seiner Feldküche.