Auf Einladung des SPD-Ortsvereines und der „Bürger für Kumhausen" (BfL) referierte Bürgermeister und Kreisrat Franz Göbl (Foto) aus Buch am Erlbach, im Rahmen eines Bürgerstammtisches im Gasthaus Bauer, zum Thema „Künftige Herausforderungen an die Gemeinden in Zeiten des demographischen Wandels". Am Beispiel der Gemeinde Buch, die als Modellgemeinde im Rahmen einer Studie des Freistaates Bayern durch die Universität Bayreuth betrachtet wurde, schilderte er den Zuhörern die gewonnenen Ergebnisse.
Deutschland ist das Altenheim der EU. Jeder fünfte Deutsche ist über 65 Jahre oder Älter. Das Durchschnittalter beträgt derzeit bereits 44,2 Jahre.
Jedes Jahr verringert sich die Bevölkerungszahl in unserem Land um ca. 190.000 Menschen. Europa altert, Deutschland noch ein bisschen schneller, so Göbl. Im Rahmen einer Bestandsaufnahme der vorhandenen Infrastruktur, einer aktiven Bürgerbeteiligung und mehreren, unter Einbeziehung von lokalen Experten, durchgeführten Zukunftskonferenzen wurde ein integriertes Entwicklungskonzept für die Gemeinde erstellt.
Hierbei ist das Zusammenspiel von Politik, Verwaltung und Gesellschaft zwingende Voraussetzung. Die Schaffung von barrierefreien Wohnsiedlungen, die Zentralisierung von Einkaufsmöglichkeiten, sowie die Möglichkeit der häuslichen Krankenpflege durch Sozialstationen sind in Buch bereits Realität. So ist es auch nicht selbstverständlich, für eine Gemeinde auf dem Land, einen Hausarzt und eine Apotheke am Ort zu haben. Dafür muss sich die Gemeinde engagieren und die nötigen Rahmenbedingungen schaffen.
Durch den geplanten Bau eines Generationenparks zwischen einem Wohngebiet mit überwiegend jungen Familien und dem bereits bestehenden Pflegeheim, möchten die Planer eine Begegnungsstätte für Jung und Alt schaffen. Auch die Terrassierung von Baugebieten bringt für die Gemeinde und die Bauherren vielfältige Vorteile. Die barrierefreie Umgestaltung von öffentlichen Einrichtungen, wie zum Beispiel Friedhofsbereiche, ist insbesondere für Rollstuhl- und Rollatoren-Fahrer eine große Erleichterung. Die Modellgemeinde Buch kann auch für die Gemeinde Kumhausen ein Vorbild sein, stellte der Ortsvorsitzende Dominik Karl fest. Viele gute Ideen und Anregungen werden in unser Wahlprogramm einfließen. So ist schon jetzt erkennbar, dass der Trend in Richtung barrierefreies Wohnen in den eigenen vier Wänden geht, unter abrufbarer Hilfe durch die Sozialstationen, so der ehemalige Seniorenbeauftragte und Gemeinderat Hans Biberger.