160 Girls und Boys nahmen an der diesjährigen Veranstaltung teil und informierten sich über alternative Arbeitsbereiche. Nach wie vor entscheiden sich Mädchen und auch Jungen im Rahmen ihrer Ausbildungs- und Studienwahl noch immer überproportional häufig für typisch weibliche bzw. typisch männliche Berufsfelder oder Studienfächer.
Damit schöpfen sie ihre Berufsmöglichkeiten nicht voll aus. Den Betrieben aber fehlt gerade in technischen und techniknahen Bereichen zunehmend qualifizierter Nachwuchs. Auf der anderen Seite leidet auch das Pflege- und Gesundheitssystem unter einem Fachkräftemangel.
Beim Girls'Day bieten Unternehmen, Hochschulen, Forschungszentren und ähnliche Einrichtungen Veranstaltungen für Mädchen, um Ihre technischen Fähigkeiten ausloten zu können und diesen Bereich als Berufsalternative aufzuzeigen. Rund 110 Mädchen nutzten die Girls'Day-Angebote der Hochschule Landshut. Damit waren sämtliche angebotenen Kurse so gut wie ausgebucht. In elf verschiedenen Bereichen konnten die Mädchen Technik zum Anfassen erleben und selbst Erfahrungen sammeln.
Ob beim Erstellen einer Website, beim Bau von Brennstoffzellen Autos oder im Robotik-Labor: Die Mädchen beim Girls'Day bewiesen sehr viel technisches Geschick, das sie sich häufig vorher gar nicht zugetraut hatten. So griffen sie beim Bau einer Alarmanlage und im Elektrotechnik-Labor selbst zum Lötkolben. Technisches Know-how wurde anhand dem Innenleben eines Computers vermittelt; Programmierkenntnisse waren u.a. beim Steuern und Erledigen von Aufgaben durch einen Roboterarm gefragt. Dieser musste beispielsweise so programmiert werden, dass er eine Praline aus einer vorgegebenen Position greifen
und auf einer menschlichen Hand wieder ablegen konnte. Daneben bot RFL-TV auch in diesem Jahr die Möglichkeit, beim Erstellen eines Filmbeitrags zum Girls'Day, der einen Tag später ausgestrahlt wurde, mitzuwirken. Die Mädchen waren mit Feuereifer bei der Sache und lösten die gestellten Aufgaben mit viel Spaß an der Sache.
Der Boys'Day wiederum bot die Möglichkeit, dem männlichen Nachwuchs die Berufs- oder Studienperspektiven im Sozialbereich nahezubringen. Er fand in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal an der Hochschule statt. Knapp 30 Jungen waren erschienen (über doppelt so viele wie noch im ersten Jahr), um sich ein Bild vom Studium und den Berufsfeldern im Bereich der Sozialen Arbeit zu machen. Unter anderem konnten die Teilnehmer sich auch mit Studierenden austauschen, die aus ihren praktischen Erfahrungen beim Einsatz in verschiedenen sozialen Problemfeldern berichteten.
Am Ende der Veranstaltung berichteten die Mädchen und Jungen der einzelnen Gruppen vor den gesamten Teilnehmern/innen von ihren Erlebnissen mit der Technik und den gewonnenen Erkenntnissen im Sozialbereich und führten mit Stolz ihre Ergebnisse vor. Ein Teilnehmer des Boys' Day bedankte sich im Namen aller Jungen bei den Organisatoren für die tolle Möglichkeit, berufliche Alternativen kennenzulernen. Dem konnte sich eine Teilnehmerin der Filmgruppe nur anschließen: "Ich denke, ich spreche für die ganze Gruppe - wir hatten sehr viel Spaß und der Tag war sehr interessant und informativ!"