Landshut - pm (08.01.2019) Dauerschneefall und Glätte haben auch Landshut am vergangenen Wochenende in Atem gehalten. Die Verantwortlichen von Stadt und Stadtwerken beantworten nun häufig gestellte Fragen zum Wintereinbruch. Die starken Schneefälle verwandelten auch die Landshuter Altstadt am Samstag vorübergehend in eine Winterlandschaft.
Ab wann ist der Winterdienst bei Schneefall morgens im Einsatz? Wie lange wird abends geräumt?
Stefan Weinzierl, Leiter der Bauamtlichen Betriebe der Stadt Landshut: Am vergangenen Samstag waren die Räum- und Streufahrzeuge ab 2.30 Uhr im Einsatz. Das Handpersonal wurde dann gegen 4 Uhr alarmiert. Der Einsatz der Fahrzeuge erfolgte im Zweischichtbetrieb unter Einhaltung des Arbeitsschutzgesetzes, wobei in der Frühschicht zwei Durchgänge gefahren wurden und in der Spätschicht ein Durchgang. Je nach Wetterlage endet solch ein Volleinsatz erst gegen 21 Uhr.
Welche Straßen werden bevorzugt geräumt – und warum?
Stefan Weinzierl: Städtische Straßen werden in drei Dringlichkeitsstufen eingeteilt und entsprechend geräumt und gestreut. Höchste Priorität genießen dabei natürlich Hauptstraßen, Bergstrecken und Buslinien; wir arbeiten dabei nach einem sogenannten Streuplan. In die zweite Dringlichkeitsstufe fallen wichtige öffentliche Parkflächen (ebenfalls nach Plan) sowie Kiesstraßen, die wir gemäß des „Kiesstraßenplans“ räumen und streuen. Die restlichen Straßen des Stadtgebiets gehören zur dritten Dringlichkeitsstufe und werden nur bei besonderer Anordnung geräumt, insbesondere wenn Zeit und Wetterlage es zulassen. Gestreut werden in der Ebene liegende Straßen dieser Kategorie in der Regel nicht.
Nicht vergessen darf man in diesem Zusammenhang, dass für den Winterdienst auf den Bundes- und Staatsstraßen im Stadtgebiet nicht die Bauamtlichen Betriebe der Stadt zuständig sind, sondern das Staatliche Bauamt. Für die A92 wiederum ist die Autobahndirektion Südbayern verantwortlich.
Wie viele Räum- und Streufahrzeuge und wie viele Bedienstete sind bei einem „Volleinsatz“ unterwegs?
Stefan Weinzierl: Beim Volleinsatz am Samstag waren folgende Personen und Fahrzeuge tätig: ein Einsatzleiter, drei Teamleiter, 40 Mitarbeiter im Handpersonal, acht Räum- und Streufahrzeuge, fünf Zusatzräumfahrzeuge und neun Kleintraktoren.
Warum können die Linienbusse bei einer Wetterlage wie am Samstag die Haltestellen an den Bergstrecken nicht mehr bedienen?
Robert Schie, Leiter des Verkehrsbetriebs der Stadtwerke Landshut: Aus Sicherheitsgründen. Bei glatten Straßen, oder wenn es wie am Samstag durch den Dauerschneefall extrem matschig ist, kann der Bus beim Bergabfahren ins Rutschen geraten. Der Bus ist dann unkontrollierbar und kann an einen Zaun oder gar in eine Hausmauer krachen – und reißt schlimmstenfalls noch Fußgänger mit. Ein Bus kann aufgrund seines massiven Gewichts einen wesentlich höheren Schaden anrichten als ein gewöhnliches Auto. Wir sind an solchen Tagen natürlich laufend mit dem Winterdienst in Austausch. Aber bei Dauerschneefall, der in Landshut sehr selten herrscht, können nicht permanent alle Straßen freigehalten werden. (Siehe dazu auch Antwort auf Frage 2.)
Könnten bei den Stadtbussen Schneeketten eingesetzt werden?
Robert Schie: Schneeketten sind für Busse im Linienbetrieb nicht praktikabel. Der zeitliche und technische Aufwand macht bei unseren Straßenverhältnissen, nämlich den ständigen Wechsel von schneebedeckten und freien Streckenabschnitten, absolut keinen Sinn. Schneeketten dürfen nur auf schnee- und eisbedeckten Straßen angewandt werden und auch nur wenn dies durch eine entsprechende Beschilderung bzw. Anordnung erlaubt ist.