Dultbürgermeister Erwin Schneck, Oberbürgermeister Alexander Putz und Marktamtsleiter Benedikt Neumeier (v.l.) - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (14.05.2019) Dank der zwei Tage längeren Frühjahrsdult gab es zu Beginn zwei richtig sonnige Tage mit frühlingshaften Temperaturen. Doch dann zogen die beiden Eisheiligen Mamertu und Pankratius schon früher als geplant ein, aber den Dultbesuchern war das weitgehendst egal. Bei der Abschlusspressekonferenz sprach Dultorganisator Benedikt Neumeier vom Marktamt von 280.000 Besuchern. Kein Rekord, aber ein klares Zeichen, dass die Dult ihre Fans hat.
Unschöne Zwischenfälle gab es nur am ersten Wochenende, so Stefan Scheibenzuber, Pressesprecher der Polizei. „Das ist so, als wenn im Frühling der Käfig aufmacht“ und darf nicht mit dem Alltag verglichen werden. Nach dem ersten Wochenende fielen die polizeilichen Einsätze auch wieder rasant nah unten: „Ins Niemandsland“.
In einem Fall fragten zwei junge Besucher (18 und 9) Jahre nach einer Zigarette. Als ihr Anliegen verneint wurde, schlugen sie auf den ahnungslosen Mann ein, bis zur Bewusstlosigkeit. Beide konnten festgenommen werden. Im anderen krassen Fall flippte eine 23-jährige , die unter Alkohol und Drogen stand bei „Hau den Lukas“ aus. Zuerst watschte sie den Standbetreiber und danach wollte sie einem Polizisten die Waffe aus dem Halfter ziehen.
Für das BRK war es ebenfalls keine aufregende Dult, so Volker Andorfer. 174 Versorgungen mussten geleistet werden, zehn bei Gästen, die deutlich über den Durst getrunken hatten und in 25 Fällen mussten Besucher mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus transportiert werden. Die Gründe dafür: Schlägereien, Kreislaufprobleme oder Verletzungen.
Auch für die Feuerwehr war es eine ruhige Dult, erklärte Martin Dax. Die meisten Einsätze gab es für sein Team, weil immer wieder Zonen mit absoluten Halteverbot ignoriert und Fahrzeuge abgeschleppt werden mussten.
Ein Anziehungspunkt: "The King" - die Schaukel mit Überschlag.
Den 1. Mai nannte der Sprecher der Schausteller und Marktkaufleute Christian Buchner, einen „wertvollen Start“. Besonders gefiel ihm, dass der EVL auf der Dult feierte, dass tolle Fahrgeschäfte auf dem Platz waren, der Boxkampf mit 1.700 Zuschauern zurück kam und natürlich die beiden Feuerwerke.
Seitens der Festwirte sagte Franz Widmann, dass die 633. Frühjahrsdult sicher nicht zu den Rekorddulten gehört, aber in den Schnitt der vergangenen fünf Jahre passt. Wetterbedingt fielen die Umsätze in den Biergärten weitgehend aus. Was die Besucherzahlen anbelangt, glaubt Widmann nicht, dass diese permanent steigerbar sind. Irgendwann sei das Kontingent des Einzugbereichs erschöpft.
Oberbürgermeister Alexander Putz zollte sein Lob an die Polizei, die Einsatzkräfte und die Verwaltung. Positiv war für ihn, dass beim Anzapfen eine Dolmetscherin für Gehörlose mit dabei war. „Es ist zeitgemäß, dass wir so etwas anbieten.“ Und die Besucherzahlen bei diesem Wetter zeigen für ihn wiederholt, dass die Landshuter ihre Dult lieben, so wie beim Boxkampf mit 1.700 Besuchern. Besucher kamen nicht nur aus dem direkten Umland, sondern sogar aus der Landeshauptstadt nach München. Mit Blick auf Benedikt Neumeier sagte Putz: „Wir haben Gas gegeben.“