Das St. Thekla Kirchlein an der Alten Bergstraße, weitgehend unbekannt und ungenutzt.
Landshut ist mit seinen 65.300 Einwohnern immer noch zum größten Teil eine katholische Stadt, wenn man der Statistik glaubt. Freilich ist die Zahl der als "römisch-katholisch" gemeldeten Einwohner von 2005 (63,8 Prozent, 40.555 Katholiken) bis Ende 2011 auf 59 Prozent (38.534 Katholiken) zurückgegangen, obgleich die Einwohnerzahl um ca. 3.000 gestiegen ist. Also ein Schwund um 4,8 Prozent der römisch-katholischen Landshuter.
Für 2012 liegt das Statistische Jahrbuch der Stadt noch nicht vor. Über die Zahl der regelmäßigen Kirchenbesucher (Altersstruktur usw.) können nur die einzelnen Pfarreien selbst Auskunft erteilen. Interessant ist, dass die Stadtverwaltung im Telefonbuch für "Kirchenaustritte" sogar eine eigene Durchwahlnummer anbietet.
Vor allem in der Altstadt gibt es eine Vielzahl an Kirchen, wobei St. Martin und St. Jodok besonders herausragen. Es gibt aber auch kleine Kirchen wie St. Thekla an der Alten Bergstraße, auf halben Weg zur Burg hinauf, wo das ganze Jahr über so gut wie keine kirchlichen Veranstaltungen, Messen, Andachten, Taufen, Trauungen, stattfinden. Auch die einzige Glocke bleibt im Kirchtum zumeist stumm.
Neben dem riesigen Polizeigebäude wird derzeit, ja seit Jahren, mit einem Millionenaufwand (über 20 Mio. €uro), die stattliche, ebenfalls kaum genutze Jesuitenkriche (Bild rechts unten) saniert. Wer durch die Spiegelgasse fährt, kann die Baustelle nicht übersehen. Auch St. Martin ist rund um das Eingangsportal eingerüstet, sehr zum Leidwesen der "Förderer" auch noch während der Landshuter Hochzeit (28.6. bis 21.7.). Wird die hoch aufragende Jesuitenkirche bei der Polizei, die wie ein Riegel die Neustadt in Blickrichtung Burg Trausnitz und Burgberg abschottet, innerhalb der neuen Landshuter Stadtkirche noch wirklich gebraucht?
Oder sollte man - ähnlich der Hl. Geist-Kirche, die jetzt vorzugsweise als Städtisches Museum dient - eine völlig neue Verwendung finden? Gleich gegenüber der Jesuitenkriche, die keinen Kirchtum und kein Glockengeläut hat, befindet sich die ehemalige Grund- und Hauptschule St. Marrtin samt Turnhalle.
Der neue Papst predigt unentwegt in Sinne des Heiligen Franz von Assisi (1182 bis 1226) die Rückbesinnung auf die Armut der Kirche. Arm ist Landshut an Kirchen bestimmt nicht. Und dennoch nimmt seit einigen Jahren die Zahl der Katholiken stetig ab.
Am Mittwoch, 17. April, findet im Pfarrsaal St. Jodok um 19.30 Uhr ein aktuell besonders interessanter Vortragsabend des Christlichen Bildungswerks statt: Es geht um die Kooperation und Fusion von Kirchengemeinden. Dr. Beate Paintner spricht über diese Neuorganisation, nicht zuletzt ausgelöst durch Priestermangel und schwindende Besucherzahlen in Kirchen und krichlichen Einrichtungen. Für diesen Vortragsabend ist eine telefonische Anmeldung unter 923170 erwünscht.
So hat der Ende 2012 aus dem Amt geschiedene Stiftspropst Monsignore Bernhard Schömann nicht zuletzt die Last der bürokratischen Arbeit in der neuen riesigen Stadtkirche (St. Martin, St. Jodok, Heilig Blut sowie Peter & Paul) beklagt. So ist z.B. der Pfarrhof von St. Jodok in der Freyung seit Jahren eingerüstet. Eine ewige Baustelle. /hs