Oberbürgermeister Alexander Putz wirft schon einen ersten Blick ins Impfzimmer. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (15.12.2020) Eher nüchtern und vor allem zweckmäßig, so lässt sich das Impfzentrum auf dem Landshuter Messegelände beschreiben. Vom Auftrag der bayerischen Staatsregierung bis zur fertigen Einrichtung der Station blieben nur knapp sechs Wochen Zeit. Sobald der Impfstoff geliefert wird, können täglich 300 Impfdosen verabreicht werden. Täglich bedeutet, dass das Impfzentrum an allen sieben Wochentagen geöffnet hat.
Thomas Schindler vom Zivil- und Katastrophenschutz der Stadt Landshut hatte die Aufgabe maßgeblich zu stemmen, in der Messehalle neben der Sparkassenarena auf rund 2.000 m² die komplette Infrastruktur zur Coronaverhütung einzurichten. An- und Abmeldung, Wartebereiche, Gesprächszimmer, Impfzimmer, Erste-Hilfe-Raum, Lagerräume sowie Umkleidebereiche und Sozialräume für das Personal. Alles barrierefrei aus Messesystemwänden und Containern aufgebaut.
So sieht es im Impfzimmer aus. Ab 5. Januar soll der Schutz vor einer Coronaerkrankung beginnen.
Ab dem 5. Januar sollen die Impfungen zum Schutz vor einer Coronaerkrankung beginnen. Die Stadt Landshut hat sich darauf vorbereitet und steht in den Startlöchern. Es fehlt nur noch am Vakzim selbst und an der bundeseinheitlichen Software. Die Impfstation wird mit einem mobilen Team verstärkt, das beispielsweise in Alten- und Pflegeheimen den Schutz vor Corona „pickst“.
Alles beginnt im Impfzentrum mit der Anmeldung und einem Arztgespräch in schallisolierten Zimmern. Die Impfung selbst wird in einem von fünf separaten Räumen vorgenommen. Danach folgt ein zehnminütiger Aufenthalt im Ruhebereich, bevor an der Abmeldung der Termin für die zweite Impfung vereinbart wird. Eine halbe Stunde sollte für den gesamten Durchlauf eingeplant werden.
Thomas Schindler (rechts) erläutert den Vertreter der Stadt und der Presse den Aufbau und den Ablauf im Impfzentrum.
Der Transport des Vakzin erfolgt bei minus 70° Celsius und wird in größeren Gebinden angeliefert. Vor Ort wird es bei 2 bis 7° Celsius sicher gelagert und mit einer Kochsalzlösung in die einzelnen Spritzen dosiert.
Fünf Ärzte, medizinisches Fachpersonal und Servicemitarbeiter kümmern sich um den reibungslosen Ablauf. Die gesamten Personalkosten werden vom Freistaat übernommen.
Sieben Tage in der Woche läuft der Betrieb von 7 Uhr morgens bis 16 Uhr mit einer Stunde Mittagspause.
Oberbürgermeister Alexander Putz rechnete im Beisein der beiden Bürgermeister Jutta Widmann und Dr. Thomas Haslinger, Thomas Schindler, Dr. Uwe Schubart, Facharzt für Allgemeinmedizin aus Vilsheim, dem zukünftigen Leiter des Landshuter Ordnungsamts Benedikt Neumeier und Stadtrat Ludwig Schnur vor, wie lange es trotz der hohen Impfkapazität dauern wird, bis 40.000 Landshuter Bürger ihre beiden Impfungen erhalten haben: Rund 270 Tage müssen dafür veranschlagt werden.
Bei der Einrichtung des Impfzentrums wurde auf Barrierefreiheit geachtet. Rechts befinden sich die Sprechzimmer der Ärzte.
Gleichzeitig appellierte OB Putz an die Bürgerinnen und Bürger, weiterhin vorsichtig gegenüber Ansteckungspotentialen des Coronavirus zu sein. Denn bis die Pandemie besiegt wird, dauert es noch eine lange Zeit. Bis dahin muss jeder eigenverantwortlich mithelfen, die Infektionszahlen so gering wie möglich zu halten. Nur so gelingt es, wieder in ein normales Alltagsleben zurück zu finden.