Landshut-, Bayern-, Österreich-Vergleich: Die Österreichische 7-Tage-Inzidenz zeigt einen deutlichen Weg nach oben. - Grafiken: W. Götz
Landshut – gw) Heute durften die Geschäfte in Landshut mit einer Begrenzung auf einen Kunden je zehn Quadratmeter für die ersten 800 m² Verkaufsfläche und je einen Kunden je 20 ab 800 m². Diese Regelungen gilt, solange die 7-Tage-Inzidenz nicht an drei Tagen in Folge über den Grenzwert von 50 steigt. Im Landkreis gilt Terminshopping („Click & meet“), wobei ein Kunde pro angefangene 40 m² nach vorheriger Terminbuchung für einen fest begrenzten Zeitraum mit Kontaktnachverfolgung zugelassen werden kann.
Oberbürgermeister Alexander Putz kritisierte in seiner gestrigen Pressemeldung die unter 60, über 50 und 100er-Izidenz-Regel: „Bürger können problemlos in Regionen mit niedrigeren Inzidenzwerten fahren – momentan eben zu uns in die Stadt Landshut. In ein paar Tagen könnte, wenn die 7-Tage-Inzidenz sich entsprechend entwickelt, umgekehrt eine Fahrt über die Stadtgrenze in den Landkreis nötig sein, um Shoppen zu können So laden wir die Menschen förmlich zum Einkaufstourismus ein, mit allen Infektionsrisiken, die das leider mit sich bringt.“
Auf und Ab in der Stadt und im Landkreis Landshut.
Gestern lag der Landkreis noch bei einer Inzidenz von 51,9, heute bei 49,4. Gestern war der Wert für die Stadt Landshut 40,5, heute 65,4. In der Praxis bedeutet das, Landkreisbürger kommen an einigen Tagen nach Landshut zum einkaufen und drei Tage später dreht sich alles um. Dann fährt der Landshuter zum Beispiel nach Ergolding.
Kreisrat und Unternehmer Marco Altinger, Betreiber mehrerer Karateschulen, spricht in seiner Pressemitteilung sogar vom totalen Chaos: „Für Gewerbetreibende mit mehreren Filialen in unterschiedlichen Landkreisen ist das ein totales Durcheinander, es muss das Personal eingeplant werden, Waren gekauft werden oder auch Werbung geschaltet werden. Diese komplexe Öffnungsmatrix wurde von Theoretikern erdacht.“
Die Entwicklung der Pandemie in Bayern. Die 7-Tage-Izidenzen sind farblich dargestellt. Grün unter 35, schwarz über 300. Links: 18. Dez. 2020, Mitte: 14. Feb. 2021 und 8. März 2021. - Grafiken: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Während in Stadt und Landkreis die 7-Tage-Inzidenz um die 50 herum pendelt (+/- 15), steigt sie bayernweit seit drei Wochen leicht an und liegt tagesaktuell bei 76,2. In den Landkreisen entlang der Tschechischen Republik liegt die Inzidenz flächendeckend bei über 100. Je nördlicher, desto höher und erreicht in der Stadt Hof mit 336 ihren Höhepunkt.
Fatal erscheint die Lage in den tschechischen Bezirken, die an Bayern angrenzen. Von Passau aus in Richtung Norden: Cesky Krumlov 607, Patricatice 499, Vimperk 554, Susice 998, Klatovy 1177, Domazlice 1040, Tachov 1187, Marianske Lazne 571, Cheb 342 und As 622. 12,4 Prozent der tschechischen Bevölkerung waren oder sind mit Corona infiziert und sind somit europäische Spitzenreiter.
Seit den vergangenen vier Wochen nehmen die Coronainfektionen in Österreich wieder stärker zu.
Im Nachbarland Österreich lag die 7-Tage-Inzidenz am 7. Februar – also vor einem Monat - bei 100. Heute bei 185,2. Eventuell war die Lockerung der Schutzmaßnahmen zu früh.
Ausgewählte Länder in Vergleich der bisher aufgetretenen Coronainfektionen.
Datenquellen: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Johns Hopkins University