Im Jahr 2020 waren estmals weniger als die Hälfte der Landshuter katholisch. Das starke Wachstum der Stadt verdankt Landshut dem außerordentlich starken Zuzug von Ausländern, vor allem Rumänen - Foto: W. Götz
Landshut - hs (23.03.2023) Die Stadt Landshut ist seit dem 30. September 2020 nicht mehr überwiegend katholisch, sonden nur mehr zu 49,3 Prozent. Evangelisch waren zum gleichen Zeitpunkt 10 Prozent. Unter "Sonstige" sind im Statistikbuch der Stadt 40,7 Prozent aufgeführt. 2010 waren noch 59,8 Prozent (38.435) katholisch, 12,4 Prozent (7.991) evangelisch und erst 27 Prozent (17.858) "Sonstige". - Die Zahl der Haushalte betrug zum 30.09.2020 exakt 38.025.
Unmittelbar vor dem Zweiten Weltkrieg hatte Landshut 1939 erst 36.853 Einwohner, also ca. die Hälfte von heute.
Als Josef Deimer - mittlerweile 86-jährig - im fünften Monat, also im Mai 1970, erst 36 Jahre alt, neuer Oberbügermeister war, zählte Landshut gemäß der damals jüngsten Volkszählung 58.376 Einwohner. Nach 35 Jahren Amtszeit, also zum 31. Dezember 2004 hatte Landshut 60.545 Einwohner. Der Enwohnerzuwachs in 35 Jahren OB Josef Deimer betrug demnach lediglich 2.169 Einwohner.
In den Amtsperioden von OB Hans Rampf (2005-2016) und OB Alexander Putz (seit 1.1.2017) ist die Stadt dagegen seit 1.01. 2005 bis heute (März 2023) um 14.955 Einwohner gewachsen. Das macht im Durchschnitt der letzten 17 Jahre einen Zuwachs von 876 Einwohnern pro Jahr. Will heißen, in drei Jahren nach OB Deimer ist die Stadt um mehr Einwohner gewachsen als in 35 Jahren unter OB Deimer.
Die Zunahme an Einwohnern ist die letzten Jahre jedoch fast auschließlich der deutlich vemehrten Zuwanderung von Ausländern zu verdanken.
Bei den Deutschen sind in den Jahren 2018 und 2019 erstmals jeweils knapp mehr Einwohner aus Landshut weggezogen als zugezogen. In Zahlen:
2008 3.880 Zuzüge (3.743 Wegzüge)
2009 4.005 Zuzüge (3.568 Wegzüge)
2010 4.061 Zuzüge (3.655 Wegzüge)
2011 3.996 Zuzüge (3.233 Wegzüge)
2012 3.827 Zuzüge (3.175 Wegzüge)
2013 3.629 Zuzüge (3.185 Wegzüge)
2014 3.689 Zuzüge (3.085 Wegzüge)
2015 3.572 Zuzüge (3.216 Wegzüge)
2016 3.567 Zuzüge (3.216 Wegzüge)
2016 3.456 Zuzüge (3.414 Wegzüge)
2018 3.430 Zuzüge (3.436 Wegzüge)
2019 3.422 Zuzüge (3.502 Wegzüge)
Zum Vergleich die Zuzüge und Wegzüge bei den Ausländern:
2008 937 Zuzüge (918 Wegzüge)
2009 957 Zuzüge (1.053 Wegzüge)
2010 1.255 Zuzüge (974 Wegzüge)
2011 1.650 Zuzüge (1.249 Wegzüge)
2012 2.077 Zuzüge (1.557 Wegzüge)
2013 2.300 Zuzüge (1.646 Wegzüge)
2014 2.578 Zuzüge (1.753 Wegzüge)
2015 3.548 Zuzüge (2.059 Wegzüge)
2016 3.556 Zuzüge (2.590 Wegzüge)
2017 3.531 Zuzüge (2.515 Wegzüge)
2018 4.002 Zuzüge ((2.819 Wegzüge)
2019 4.034 Zuzüge (2.960 Wegzüge)
Die Statistikbücher der Stadt Landshut für die letzten Jahre liegen - wegen Corona und Volkszählung - noch nicht vor. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Zunahme der Landshuter Eiwohnerschaft zum allergrößten Teil den Zuzügen von Ausländern zuzurechnen ist. Die Zahl derr Ausländer in Landshut wird also bereits auf über 15.000 bis 18.000 angestiegen sein, das sind bereits an die 25 Prozent der gesamten Einwohner (= jeder Vierte). Bis 2030 ist demnach mit ca. 30 Prozent Ausländern zu rechnen und bis 2040 sogar mit 35 und mehr Prozent.
Bei den ausländischen Einwohnern stellen mittlerweile die Rumänen mit Abstand die größte Gruppe (über 2.500) gefolgt von den Polen, Türken und Kroaten (jeweils über 1.150). Die Zahl der Italiener ist mit 750 seit mehreren Jahren beinahe unverändert.