Das Ergebnis war deutlich: Die Untere Neustadt wird nicht zu einer Fußgängerzone. - Grafik: W. Götz
Landshut – gw (14.05.2023) Gestern hatten die Landshuter Bürger die Möglichkeit per Bürgerentscheid über eine Fußgängerzone in der Unteren Neustadt abzustimmen. 62 Prozent beantworteten die Frage „Sind Sie dafür, dass die Neustadt zwischen Regierungsstraße/Rosengasse und Bischof-Sailer-Platz zur Fußgängerzone wird?“ mit „Nein“. Nur 13.883 Wähler, das entspricht 25,2 Prozent beteiligten sich an dem Entscheid. So bleibt alles wie es ist und war in der „Unteren Neustadt“. Die Neustadt bleibt Autostadt.
"Schwoamas owe" - Evi Hiermaier genehmigte sich nach Bekanntwerden des Endergebnisses eine Halbe. - Fotos: W. Götz
Das klare „Nein“ von zwei Drittel der Landshuter Wahlberechtigten spricht ein klares Ergebnis. Am gestrigen Abend trafen sich die Initiatoren des Bürgerentscheids mit Unterstützern im Firmer Bräu. Evi Hierlmeier, Mitorganisatorin des Bürgerentscheids „Fußgängerzone Untere Neustadt“, war durchaus enttäuscht von dem klaren Ausgang: „Wir haben krachend verloren“, kommentiere sie und fügte an: „Verloren hat auch die Stadt Landshut mit der Entscheidung gegen die Fußgängerzone. So bleibt die Neustadt der schönste Parkplatz der Welt.“ Ihr ging es mit ihrer Initiative auch um mehr Klimaschutz in der Stadt. So blieb ihr der Dank an alle Mitstreiter und alle Helfer, die versucht haben, das Beste zu erreichen. „Ich habe einen Bürgerentscheid verloren und Freunde gewonnen.“
Gestern um 19:42 Uhr: Das gewohne Parkplatzbild der Unteren Neustadt.
„Ich finde es schade, wie es abgelaufen ist“, so Stadtrat Norbert Hoffmann und bedauerte die schlechte Wahlbeteiligung. Er hätte die Fußgängerzone als große Chance gesehen. „So bleibt nun abzuwarten, wie sich die Neustadt in den nächsten Jahren entwickeln wird".
„Ich bin sehr enttäuscht über das Ergebnis und darüber, dass so wenige zur Wahl gegangen sind“, erklärte Stadträtin Iris Haas und bedauerte, dass die Möglichkeit nicht genutzt wurde, die Neustadt aufzuwerten und lebendiger zu machen. Ihr Stadtratskollege Dr. Thomas Keyßner bedauerte es ebenfalls, dass bei einem so wichtigen Thema 75 Prozent der Abstimmungsberechtigten nicht zur Urne gingen und das Mittel der direkten Demokratie nicht nutzten. Insgesamt, so Dr. Keyßner, konnte man auch gegen die Argumente von Parkplatzverlusten kein positives Bild entgegensetzen.
Die Bürgerinitiative und ihre Mitstreiter analysierten das Ergebnis im Firmer Bräu.
Auch Johannes Hunger, Landtagskandidat der Grünen,, nannte den Ausgang „eine schmerzliche Niederlage. Zu wenige Bürger waren gewillt, in Landshut neue Wege zu gehen“. Aber den gestrigen Abend sah er nicht als das Ende der Fahnenstange für eine bessere Verkehrspolitik. „Ich bin nicht begeistert, wertete Siegfried Polsfuß, 2. Vorsitzender des VCD in Landshut, den Bürgerentscheid. „Das spiegelt mangelnde Bereitschaft zur Veränderung wieder. Verena Putzo-Kistner (VCD) fügte an: „Landshut bekommt das, was es verdient.“