Landshut (11.07.2017) Wenige Tage vor dem Hochhausbrand in London veröffentlichten der Deutsche Feuerwehrverband und die Berufsfeuerwehren in Deutschland noch ein alarmierendes Positionspapier zur Brandsicherheit von sog. Polystyrol-Dämmungen (Styropor), das es in sich hat. Vor diesem Hintergrund fordert die JU Landshut eine Überprüfung aller öffentlichen Gebäude in der Stadt Landshut hinsichtlich der Brandsicherheit bei Fassadenbränden. - Die schrecklichen Bilder des Londoner-Hochhausbrands wird so schnell wohl niemand vergessen. Inzwischen gilt als sicher, dass dieses Inferno erst durch die Polystyrol-Dämmung (Styropor) auf der Außenfassade möglich wurde.
Doch auch in Deutschland sind derartige Brandszenarien leider kein Einzelfall. Denn eine seit 2012 von der Frankfurter Feuerwehr im Auftrag des Deutschen Feuerwehrverbandes geführte freiwillige Meldeliste weist mittlerweile über 90 Brände in Zusammenhang mit Wärmedämmungen aus Polystyrol aus – mit der traurigen Bilanz von elf Toten und 124 Verletzten. Charakteristisch für diese Brände war zudem ein Übergreifen eines Brandes von einer Wohnung auf andere Stockwerke über die Fassade oder gar von einem Kleinbrand vor dem Haus auf das gesamte Gebäude über die brennbare Fassade.
Für die Junge Union Landshut-Stadt ist dies Anlass genug, um von der Stadt Landshut und deren Bauamt eine Überprüfung sämtlicher öffentlicher Gebäude auf den Verbau von Styropor-Dämmsysteme zu fordern. Der Kreisvorsitzender JU Landshut, Ludwig Schnur, möchte dabei insbesondere einen Fokus auf die Sonderbauten legen: „Priorität haben für uns dabei die Kindergärten, Schulen, Altenheime und das Klinikum, die besonders schutzwürdige Personen in großer Personenzahl beherbergen. Bei einem Brand zeigen Styropor-Fassaden offenkundig eine hohe Geschwindigkeit in der Brandausbreitung und eine besonders intensive Rauchentwicklung. Das wäre gerade in solch sensiblen Einrichtungen wie Kindergärten und Altenheimen sehr gefährlich.“
Bisher ist ein Brandriegel bei Styropor-Dämmungen zur Verhinderung der weiteren Brandausbreitung erst ab dem zweiten Stockwerk vorgeschrieben, während in Österreich derartige Riegel bereits in jedem Stockwerk gefordert sind. „Wir wollen als JU, dass die Stadt Landshut bei allen künftigen Sanierungen und Neubaumaßnahmen in sensiblen Gebäuden zum besseren Schutz der Nutzer auch in jedem Stockwerk derartige Brandriegel verbaut. Zudem fordern wir eine Überprüfung,
in welchen Gebäuden Styropor-Dämmsysteme vorliegen und in welcher Form dort Brandlasten von außen auf das Gebäude einwirken können“, so Ludwig Schnur weiter. Denn der Deutsche Feuerwehrverband weist in seiner Empfehlung explizit auf die hohe Gefahr von übergreifenden Kleinbränden wie etwa bei Mülltonnen oder Autos auf das Gebäude mittels Styropor-Verkleidungen hin. „Wo sich vor städtischen Gebäuden eine vergleichbare Situation befindet, muss brennbares Gut schnellstmöglich feuerfest eingehaust werden. Wenn das nicht möglich ist, dann muss man auch an einen Austausch der Styropor-Fassadendämmung gegen feuerfestes Material denken, wie es der Deutsche Feuerwehrverband fordert. Denn Sicherheit geht hier klar vor,“ ist der JU-Vorsitzende Ludwig Schnur überzeugt.