Bayern - pm (15.04.2020) „Die Gesundheit unserer Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte steht immer an oberster Stelle. Wir begrüßen den Kurs der bayerischen Staatsregierung, mit den Schulöffnungen noch zu warten und realistische Szenarien ins Auge zu fassen Der Fernunterricht kann auf Dauer den Präsenzunterricht keineswegs ersetzen.
Deshalb wollen wir natürlich baldmöglichst wieder zum Schulalltag zurückkehren, aber wir dürfen dabei nichts überstürzen. Bei den Schulöffnungen darf die mögliche Infektionsgefahr nicht außer Acht gelassen werden“, sagt Jürgen Böhm, Vorsitzender des Bayerischen Realschullehrerverbands (brlv).
„Eine zu frühe Rückkehr in den Alltag kann jederzeit einen herben Rückschlag im Kampf gegen das Coronavirus zur Folge haben. Das dürfen wir auf keinen Fall riskieren“, sagt Böhm und pflichtet damit den Aussagen von Ministerpräsident Markus Söder bei. Trotzdem sei nun die Zeit gekommen, die Öffnungen der Schulen in den nächsten Tagen vorzubereiten. Herausforderungen wie Klassengrößen, Schulweg, Bussituationen, Risikogruppen bei der Lehrer- und Schülerschaft und vieles andere müsse berücksichtigt werden. „Die Schulleitungen brauchen klare Vorgaben für das Personal und auch für Hygienemaßnahmen in den Schulen. Über die Verwendung von Masken muss Klarheit hergestellt werden“, sagt der brlv-Vorsitzende.
„Wir unterstützen das Vorgehen, mit den älteren Schülern, vornehmlich den Abschlussschülern, den Unterrichtsbetrieb in den Schulen wieder aufzunehmen.//Diese sollten gezielt auf die anstehenden Abschlussprüfungen und die Übergänge ins Berufsleben und in weitere Bildungsgänge vorbereitet werden. Die Abschlüsse der jungen Leute sollen nicht gefährdet sein und dürfen nicht zur Disposition stehen. Zudem können ältere Schüler den Mindestabstand und entsprechende Hygienevorschriften viel besser einhalten als jüngere“, sagt Böhm.
Mit Blick auf die Grundschulen hält Böhm eine zeitnahe Beschulung der vierten Klassen und die Vorbereitung auf den Übergang an die weiterführenden Schulen für dringend geboten. Auch hier sind alle Maßnahmen zu ergreifen, dass mit älteren Schülern in Gruppen der Präsenzunterricht am 11. Mai. begonnen werden kann.
„Mein Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen, die in dieser Ausnahmesituation so schnell, besonnen und kreativ reagiert haben und für einen reibungslosen Übergang zum Fernunterricht gesorgt haben“, betont der brlv-Vorsitzende erneut. Jetzt gelte es durchzuhalten und vorausschauend zu planen, um den realistischen Wiedereinstieg an den Schulen organisatorisch und strukturell vorzubereiten. „Die Rückkehr an die Schulen sollte so schnell, so gut, aber auch so sicher wie möglich erfolgen“, so Böhm abschließend.