Verbands-Vorsitzender Pankratz Männlein
Bayern - pm (14.04.2021) Die Bundesregierung hat im Entwurf zur Verschärfung des Infektions-Schutzgesetzes eine so genannte bundesweite Notbremse beschlossen. Demnach sollen strenge Einschränkungen ab einem Inzidenzwert von 100 gelten. Dass die Schulen aber erst ab 200 geschlossen werden, entbehre jeglicher Logik, sagen nicht nur die betroffenen Lehrerinnen und Lehrer.
„Die Lehrkräfte an bayerischen beruflichen Schulen werden immer noch nicht priorisiert geimpft. Damit sind sie und ihre Schülerinnen und Schüler einem beträchtlichen Risiko ausgesetzt. Mögliche Infektionen werden dann in die Familien und Ausbildungsbetriebe übertragen. Wenn man massive Einschränkungen im öffentlichen und privaten Leben anordnet, um Kontakte zu vermeiden, dann ist es geradezu grob fahrlässig, mit Schulschließungen bis zu einer Inzidenz von 200 zu warten“, so Pankraz Männlein, Landesvorsitzender des Verbandes der Lehrer an beruflichen Schulen (VLB).
Die Gesellschaft für Aerosolforschung hat vor dem Beschluss der Bundesregierung bekräftigt, dass die Übertragung von Covid-19 überwiegend in Innenräumen stattfindet. „Gilt das an Schulen nicht?“, fragt der Lehrerverbandschef kritisch. „Und wie kann es sein, dass fast in allen Schulen die notwendige Ausstattung fehlt - z. B. Luftfiltergeräte, um die Mitglieder der Schulfamilie adäquat zu schützen? Hier muss die Politik handeln, anstatt absurde Regeln zu beschließen.“
Der VLB fordert, dass die 100er Inzidenz auch für Schulen maßgebend ist. „Dass die beruflichen Schulen in Bayern Distanzunterricht sehr gut beherrschen, haben sie bewiesen. Schule darf vom gesellschaftlichen Leben nicht abgekoppelt werden!“, so Männlein abschließend.