Natürlich waren wir heute am späteren Nachmittag auch vor Ort. Wie ein Lauffeuer hatte sich herumgesprochen, dass an der Haftanstalt in Landshut-Berggrub schon seit Mittag Fotoreporter auf Uli Hoeneß warten. Gegen 17 Uhr überflog sogar ein Hubschrauber die JVA. Vor dem Tor der Haftanstalt wurde auf einen schwarzen AUDI mit dem Kennzeichen BM (Bayern München) Ausschau gehalten.
Exakt in einem solchen Wagen sollte der zu drei Jahren und sechs Monaten Freiheitsentzug verurteilte Hoeneß in die JVA Landshut einrücken. Ein Fotograf der BILD war und ist noch bis gut 22 Uhr ebenfalls vor Ort. Für die Nacht hat er sich im Hotel "Fürstenhof" einquartiert. Ab 6 Uhr muß er am Freitag wieder seinen Reporter-"Dienst" vor der JVA antreten.
Ein langjährig Bediensteter de JVA - Stammgast beim "Lavazza" - kam heute (Donnerstag) gegen 18.45 Uhr an der Eisdiele "Dolomiti" vorbei. "Ich darf absolut nichts zum Fall Hoeneß sagen", so der ansonsten durchaus auskunftfreudige 41-jährige. Also, anscheinend pokert man in der JVA Landshut ebenso wie in Landsberg. Hoeneß will aus Sicherheitsgründen angeblich einen Haftantritt in Landsberg, wo Ende März beim einem "Tag der offenen Tür" an die 150 Journalisten, Fotografen und Kamerateams die Anstalt nach allen Regeln der Kunst durchforsten konnten, mit allen juristischen Mitteln vereilten. Abwarten, bis Ende Mai muß der 62-jährige "Promi" auf jeden Fall entweder in Landsberg oder in Landshut einrücken, seine persönlichen Sachen abgeben, Anstaltskleidung in Empfang nehmen und seine Zelle beziehen.