Im Bild von links Hemut Maier, Moderator Reinhold Walter, BDS-Vorsitzender Matthias Yblagger und Georg Wild.
Altdorf. Bei der zweiten Podiumsdiskussion am Montagabend (23.7.) auf Einladung des Bundes der Selbständigen lieferten sich die beiden Bewerber um das Bürgermeisteramt, Helmut Maier (CSU) und Georg Wild (SPD/Parteilose), beide 47 Jahre jung, beide gebürtige Altdorfer, quasi auf der Ziellinie vor dem Wahlsonntag ein eindrucksvoll lebhaftes, informatives und dennoch faires Kandidaten-Streitgespräch.
Nicht zuletzt war dies auch ein Verdienst von Moderator Reinhold Walter, der für kurze, einzeln gestoppte Redebeiträge sorgte und viele Fragen von den Besuchern, zumeist Gewerbetreibende, zuließ. Knapp zwei Stunden dauerte die Diskussionsrunde, wobei der BDS-Vorsitzende Matthias Yblagger zum Ende ein brisantes Thema anschnitt: Den Wunsch nach einer Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes, der mit 380 Punkten sogar gleich hoch ist wie in der Stadt Landhsut, aber 40 Punkte höher ist als vergleichsweise in Ergolding. Ganz klar ein Wettbewerbsnachteil für Altdorfer Firmen, die vor allem auch eine schneller Breitbandverbindung (Glasfaser?) vermissen.
Beide Kandidaten hatten sich wohl in Sachen Garderobe an diesem Tag abgesprochen. Dunkle Anzüge, Maier mit dunkelblauer Krawatte zum hellen Hemd und Wild hellblaue Krawatte zum dunkelblauen Hemd. Fünf Wochen ist Georg Wild älter als Helmut Maier. "Man sieht's" meinte Wild schmunzelnd. Maier blieb zumeist am runden Partytisch bei seinen Beiträgen stehen. Wild bewegte sich mehr vor demTisch, ging beim Reden hin und her, sprach auch intensiv mit den Händen. In Sachen Temperament ist wohl der 3. Bürgermeister vorn dran.
Natürlich fragte Moderator Reinhold Walter zuerst nach dem Jahrhundertprojekt Geothermie. Was erfuhren die Zuhörer Neues. Wild will mehr Tempo dmachen, schneller planen, agieren und umsetzen. Immer wieder beruft er sich auf seinen Bürgemeister-Freund Wolfgang Panzer in Unterhaching (23.000 E.). Dort funktioniert die Fernwärmeversorgumg per Geothermie seit einigen Jahren. In 15 Jahren soll sich das Projekt amortisiert haben.
Helmut Maier verweist beim Thema Geothermie auf die einstimmig gefaßten Beschlüsse. 21 Prozent der möglichen Haushalte hätten bisher einen Abnahmevertrag geschlossen. Das sei durchaus zufriedenstellend so Maier, Doch für ein rentierliches Projekt sind Anschlugrade von 60 und 70 Prozent erforderlich, je nachdem, ob auch Landshuter Großabnehmer mitmachen. Maier kehrt dabei gern seine bisherige Erfahrung als amtierender Bürgermeister heraus.
Georg Wild berichtet dagegen von seinen Hausbesuchen, angeblich bereits über 3000. Dort werde immer nach der Wasser-Temperatur gefragt. "Das muß im Vertrag garantiert werden", so Wild. Die Geothermie ist für beide Kandidaten die größte Herausforderung der nächsten acht Jahre. Um die Finanzkraft der Gemeinde Altdorf zu stärken, will Wild die Gewerbeansiedlung intensivieren. Im Rathaus soll es dafür einen kompetenten Ansprechpartner geben. Auch die Außendarstellung der Gemeinde will Wild deutlich verbessenr, denn Betriebsansiedlungen seien häufig auch eine Image-Frage. Ja Image, Marketing, Effizienz im Rathaus. Das waren weitereThemen. Die Pforte des Rathauses sei derzeit nicht besetzt. Schlecht für alle Besucher. Wild hakte sa sofort ein und versprach eine intensive Weitrbildung und Motivations-Schulung der Mitarbeiter in der Verwlatung. Das Rathaus müsse ein modernes Dienstleistungszentrum für allew erden. Helmut Maider sieht jetzt schon die Gemeinde recht gut vewaltet. Wild will jeden Donnerstag Bürgesprechstunden als 1. Bürgermeister ohne Voranmeldung anbieten.
Ein Besucher schlug vor, dieSelbständigen könnten jeweils einen Jahresempfang orgnaisieren organisieren, wo sich die ca 700 Gewerbetreibenden der Gmeiende treffen und Erfanrungen austauschen können. Helmut Maier sicherte zu, dass er gern zu Veranstaltungen des Bundes der Selbständigen komme.
Nein, große Zuwächse bei den Enwohnern (derzeit 11.100 mit Erswohnsitz) sind in nächster Zeit nicht geplant. Weitere Gewerbeansiedlungen scheitern häufig nicht zuletzt an den hohen Grundstückspreisen (100 Euro/qm) . Die Gemeinde nehme dezeit nur drei Millionen Euro bei der Gewerbesteuer ein. Andererseits seien die Geschäfte im Fachmarktzentrum am Kreisel schneller vergeben worden als ansonsten üblich. Altdorf ist also doch ein guter Standort auch für das Gewerbe.
Der Bund der Selbständigen (BDS) erlebte zwei Stunden lang recht aufgeschlossene, selbstbewußte und beiderseits zuversichtliche Kandidaten. Moderator Reinhold Walter blieb zudem im Zeitlimit. Danach wurde noch munter länger bei kulinarischen Köstlichkeiten rweiterdebattiert. /hs
Nachtrag. Bei der Frage nach dem vo nder Wirtschaft sehnlichst erwünschten DSL-Breitbandausbau mußten Wild wie Maier um Geduld bitten. Die Verlegug der Glasfasseleitungen soll zusammen mit der Velegung der Fernwährmerohre erfolgen, Das käme dann weitaus biliger. Die Gemeinde wolle jedoch nicht als Netzbetreibr auftreten. Dafür sei die Gemeinde, so Maier, noch zu klein. /hs