Der europaweite Stresstest aller Atomkraft- werke hätte in der Tat nicht deutlicher aus- fallen können. Es wurden flächendeckend Sicherheitsmängel nachgewiesen. Nahezu alle AKWs müssen nachgerüstet werden, wenn die Betreiber die festgelegten Stan- dards erfüllen wollen, so die Meinung von Rosi Steinberger, Kreis- und Bezirksvor- sitzende der Grünen. In ihrer Pressemittei- lung heißt es: Bei diesem Stresstest ...
wurden dabei nur wenige Atomkraftwerke vor Ort besichtigt. Ein Großteil der "Untersuchungen" erfolgte per Fragebogen an die Atomkraftwerksbetreiber. Darüber hinaus konzentrierte sich der Stresstest ausschließlich auf Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Hochwasser. Terroristische Anschläge und Cyberangriffe blieben komplett außer Acht, bemängeln Kritiker.
Dennoch ist das Ergebnis niederschmetternd. Viele Staaten haben nicht einmal die Maßnahmen umgesetzt, die sie nach den Gau von Tschernobyl versprochen hatten. Gerade französische und skandinavische AKWs weisen besonders viele Sicherheitsmängel auf.
Doch auch die deutschen Atomkraftwerke sind bei weitem nicht ohne Mängel. Eine Untersuchung der deutschen Reaktorsicherheitskommission hat ergeben, dass kein einziges deutsches AKW gegen den Absturz eines größeren Passagierflugzeugs gesichert ist. „Das ist ein Alarmsignal für Isar 2", erklärt Rosi Steinberger.. „Es kann nicht sein, dass ein AKW in der Anflugschneise eines Großflughafens liegt und dabei nicht gegen einen Flugzeugabsturz gesichert ist", so die Grünen. Gegen terroristische Angriffe gibt es niemals einen 100prozentigen Schutz und menschliches Versagen lässt sich ebenfalls nicht ausschließen.
„Es gibt kein "sicheres" Atomkraftwerk. Das ist das Fazit des Stresstests", so die Grünen. Je eher wir mit dieser Technologie aufhören, desto besser – und zwar weltweit!