Landshut/Piflas (22.12.2017) Schnell, nachhaltig, umweltfreundlich und bezahlbar. Das sind die vier Ansprüche, die die Grüne Landtagsfraktion an den Bau der vielen neuen Wohnungen, öffentlichen Bauten und Betreuungseinrichtungen stellt, die auch im Raum Landshut dringend benötigt werden. Anfang Dezember besuchten die Grünen Landtagsabgeordneten Rosi Steinberger und Jürgen Mistol gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Erhard Grundl den neuen Kinderhort im Ergoldinger Ortsteil Piflas, der in Holzbauweise errichtet wurde. Ergoldings Bürgermeister Andreas Strauß und Hortleiterin Helga Riedl begrüßten die Gäste und führten Sie durch das Gebäude. Strauß erklärte, der Planungsaufwand sei bei einem Holzbau größer, da z.B. die Lage aller Steckdosen und Schalter und die Brandschutzauflagen eingearbeitet werden müssen.
Allerdings seien der Kommune keinerlei Mehrkosten gegenüber einem Massivbau entstanden. Der Druck auf den Gemeinderat sei hoch gewesen, da Hortplätze in Ergolding benötigt wurden. Die Planung begann 1,5 Jahre vor dem Bau und sah vor, dass das Holz teilweise sichtbar sein müsse. Erzieherinnen und Kinder fühlen sich im Hort sehr wohl, denn der Holzbau schafft angenehme Atmosphäre und ein gutes Raumklima. Auch der Schallschutz wurde gut gelöst. Rosi Steinberger lobte den Bau als Beispiel für erfolgreichen Holzbau und Jürgen Mistol betonte, Holz müsse den Status als gleichberechtigten Baustoff erreichen. Es komme aus Sicht der Grünen aber noch zu wenig zum Einsatz, beispielsweise im Geschosswohnungsbau. Zum Abschluss der Infotour standen für die drei Abgeordneten noch der Besuch einer Baustelle mit Holzhäusern in Ergolding und ein Informationsgespräch mit Ulrich Lieberth, Bereichsleiter Forsten beim AELF und Ludwig Huber, Vorsitzender der Waldbesitzervereinigung (WBV) auf dem Programm. Familie Huber errichtet zwei Holzhäuser mit je fünf Wohneinheiten mit dem Fokus auf einer ökologischen Bauweise. Jürgen Mistol zeigte sich wie seine Kollegen von dem Bau angetan und auch von der Entscheidung hier Mehrparteienhäuser zu errichten. Ulrich Lieberth wies darauf hin, dass er es als Aufgabe der Forstverwaltung ansehe, besonders Entscheidungsträger für Holzbau zu inspirieren und ihn im kommunalen wie im privaten Bereich zu bewerben. Holz sei ein heimischer, nachwachsender und klimaschonender Rohstoff, der ausreichend vorhanden sei. Österreich sei auf dem Gebiet des Holzbaus schon wesentlich weiter. Als Anliegen an die Politik brachte er vor, die Brandschutzvorgaben im Hinblick auf Holz zu überarbeiten, Holz bei Ausschreibungen nicht zu benachteiligen und auf eine Erhöhung der Bauquote hinzuwirken. Diese Anliegen nahmen Steinberger, Grundl und Mistol gerne auf. Alle drei waren von den guten Beispielen für Holzbau und den interessanten Erkenntnissen der Infotour angetan.