Landshut (12.01.2018) Bundespolitisch haben sich CSU, CDU und SPD die letzte Nacht entschlossen, ganz offiziell Koalitionsverhandlungen für ein neues Regierungsbündis für vier Jahre aufzunehmen. Aller Wahrscheinlichkeit nach bleibt Angela Merkel (61) also weiterhin die Bundeskanzlerin, jene Merkel, der der Landshuter CSU-Chef die Hauptschuld am miserablen Wahlergebnis der Unionsparteien am 24. September zuschiebt.
Thomas Haslinger hat die letzten Tage seine Partei auf die Stadtratswahl 2020 eingeschworen. 2014 habe die CSU ja nur mehr 28 Prozent der Wählerstimmen für 14 Stadtratsmandate bekommen. Die CSU sei jetzt wieder geschlossener. bei der Stadtratswahl 2020 soll die CSU im Stadtrat wieder stärker werden.
Haslinger hat sich nicht zur gleichzeitigen OB-Wahl geäußert. Das tat er bei seiner Bewerbungsrede für das Amt des Pareichefs um so vehementer. Die CSU müsse möglichst bald wieder den Rathauschef stellen. Ob der neue CSU-Vorsitzende auch die OB-Kandidatur 2020 übernimmt, ist mittlerweile auch in anderen Parteien ein emsig diskutiertes Thema. Bei den Grünen ist klar, Thomas Gruber tritt wieder als OB-Kandidat an. Gleiches gilt für Patricia Steinberger bei der SPD. Bei den Freien Wählern ist angeblich noch alles offen. Wunschkandidatin ist dort natürlich als OB-Kandidatin Jutta Widmann. Und bei der Landshuter Mitte müßte entweder Fraktionschef Hans-Peter Summer oder der LM-Vorsitzende Prof. Dr. Thomas Küffner die OB-Kandidatur übernehmen oder vielleicht der in letzter Zeit im Stadtrat besonders agile Tilmann von Kuipach.
Weitere OB-Kandidaten können von den LInken und von der AfD kommen. Also. Titelverteidiger Alexander Putz wird es nicht leicht gemacht, auf Anhieb gegen mehrere Mitbewerber die absolute Mehrheit (über 50 %) der Stimmen zu bekommen. Wenn er in eine Stichwahl muss, wird es um so spannender. Putz ist FDP-Kandidat, eine Partei, die derzeit im Stadtrat nur mit einem Mandat (Norbert Hoffmann) vertreten ist. Putz ist auf Koalitionen angewiesen. Nach dem Tod von OB-Kandidatin Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Machner wurde Alexander Putz 2016 massiv von Funktionären und Anhängern der Landshuter Mitte - auch mit zahlreichen Anzeigen, Flugblättern usw. - unterstützt.
Bei der Veranstaltung der FDP am Donnerstagabend im Zollhaus herrschte danach im engeren Zirkel die Meinung vor, Thomas Haslinger (32) werde 2020 nicht gegen Putz antreten, er wolle sich eine Blamage ersparen, er wolle sich seine poltische Zukunft nicht verbauen. Ein anderer OB-Kandidat aus den Reihen der CSU wird ausgeschlossen, außer Fraktionschef Rudolf Schnur tritt an. 2020 soll jedoch möglichst wieder einer der beiden Bürgerrmeister-Posten (2. oder 3.) von der CSU besetzt werden können.
Es wird also spannend heute Freitag ab 19 Uhr beim CSU-Neujahrsempfang in der live-box der Sparkassenarena für ca. 300 geladene Gäste, was nicht zuletzt die Basis der CSU zur OB-Kandidatur zu sagen hat. Im Prinzip ist es ja unvorstellbar, dass die mit Abstand größte Partei in Landshut erstmals auf einen eigenen OB-Kandidaten verzichten könnte. CSU-Vorsitzender Dr. Thomas Haslinger häjt die Begrüßungsrede. Da darf man genau hiinhören, wie er seine Rolle 2020 sieht: Nur CSU-Stadtratskandidat - die Nummer eins von 44 - oder auch gleichzeitig OB-Kandidat? Vielleicht helfen ihm Umfragen bei der Entscheidungsfindung.
Die Festrede hält heute der langjährige ehemalige Präsident des deutschen Lehrerverbands, Josef Kraus (Foito) aus Vilsbiburg, der dort viele Jahre Leiter des Montgelas-Gymnasiums war. /hs