Obergangkofen (26.02.2018) Beim Besuch der Gemeinschaftsunterkunft in Obergangkofen fand die Landtagsabgeordnete der Grünen, Rosi Steinberger eine erfreulich entspannte Situation vor. Mittlerweile leben 46 Frauen aus Nigeria, Sierra Leone, Somalia und einigen arabischen Ländern mit ihren Kindern in der Einrichtung. Beim Rundgang durch das Haus wurde schnell klar, hier gibt es keine Probleme.
„Die Frauen schätzen die Gemeinschaft mit den anderen Frauen. Sie helfen sich gegenseitig bei der Betreuung der Kinder. Oft wird auch gemeinsam gekocht und die Kinder finden immer Spielkameraden, berichtet die Einrichtungsleiterin Iris Hofbauer.
Nach anfänglichen Vorbehalten gegen die Unterkunft hat sich das Verhältnis zwischen Asylbewerberinnen und Dorfbewohnern schnell normalisiert. Ein Helferkreis bietet Unterstützung beim Deutschlernen und veranstaltet mit den Kindern regelmäßig einen Spielkreis. Oft kommen spontan Nachbarn, um eine Sachspende zu bringen oder um einen kleinen Besuch zu machen. Die Kinder besuchen den örtlichen Kindergarten oder die Grundschule und immer mehr Frauen nehmen sonntags am Gottesdienst teil.
„Natürlich mussten sich die Frauen erst einmal eingewöhnen und das Zusammenleben von Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen ist nicht immer spannungsfrei“, erzählte die Heimleiterin. So gebe es etwa große Unterschiede bei den Hygienevorstellungen. Doch gerade die afrikanischen Frauen seien sehr tatkräftig und achten auf Sauberkeit. So sind verschiedene Bewohnerinnen zu Putzdiensten eingeteilt auf deren Einhaltung die Frauen sehr genau achten.
„Man muss den Frauen einfach ein wenig Zeit lassen, um sich einzugewöhnen. So ist etwa ein regelmäßiger Schulbesuch in Afrika vielerorts unbekannt, viele Frauen haben in ihrer Heimat noch nie einen Brief bekommen, geschweige denn eine Behörde besucht,“ erklärt Frau Hofbauer.
Eine große Bitte hat Frau Hofbauer dann doch. „Wir brauchen dringend eine bessere Busverbindung nach Kumhausen und Landshut. Viele unserer Frauen haben kleine Kinder und sind auf den Bus angewiesen, wenn sie z.B. zum Kinderarzt müssen. Von einer besseren Anbindung würde die gesamte Gemeinde profitieren.“ Steinberger versprach, sich als Kreisrätin für eine bessere Taktung einzusetzen.