Die Ergebnisse der aktuell veröffentlichten GfK-Kaufkraft-Studie sieht unsere Stadt Landshut in einer Spitzenposition unter den kaufkraftstärksten Städten Deutschlands. In der Bundesrepublik stehen den Einwohnern im Durchschnitt pro Kopf 20.621 Euro für Konsum, Miete oder andere Lebenshal- tungskosten zur Verfügung. Im Stadtgebiet Landshut sind es gemäß dem GFK-Institut für Marktforschung 23.854 Euro.
Die Stadt Landshut nimmt sogar den 6. Platz aller untersuchten Stadtkreise Deutschlands ein, im bayernweiten Vergleich glänzt die Stadt auf Platz 3. Der Kaufkraftindex je Einwohner: 115,7; das bedeutet vereinfacht: Die als Grundlage angenommenen 100 Euro im Bundesschnitt sind in Landshut kaufkräftige 115 Euro und 70 Cent wert.
Unter Kaufkraft versteht man das verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung, inklusive staatlicher Transferzahlungen wie Renten, Arbeitslosen- und Kindergeld.
Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ist derzeit das viertgrößte Marktforschungs- unternehmen der Welt. Jährlich werden die in vielen Städten – so auch in Landshut - mit Spannung erwarteten Kaufkraftdaten für das anstehende Jahr aufwändig ermittelt und in einem bundesweiten Ranking veröffentlicht. Für Landshuts Einwohner (gerechnet wurde mit 64.285 Einwohnern) wurde laut GfK eine durchschnittliche Kaufkraft je Einwohner und Jahr von 23.854 Euro errechnet. Damit ist die Stadt Landshut auf Platz 6 aller untersuchten Stadtkreise Deutschlands. Der Stadtkreis München belegt den ersten Platz, gefolgt von Erlangen, Düsseldorf, Baden-Baden und Frankfurt am Main.
Die GfK Kaufkraft ist definiert als die Summe aller Nettoeinkünfte der Bevölkerung, bezogen auf den Wohnort. Neben dem Nettoeinkommen aus selbstständiger und nichtselbstständiger Arbeit werden ebenso Kapitaleinkünfte und staatliche Transferzahlungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld und Renten zur Kaufkraft hinzugerechnet. Von diesem verfügbaren Einkommen sind allerdings noch nicht die Ausgaben für Lebenshaltungskosten, Versicherungen, Miete und Nebenkosten wie Gas- oder Strom, Bekleidung oder das Sparen abgezogen. Folglich bedeutet ein nominaler Anstieg der Kaufkraft nicht zwangsläufig, dass jedem Einzelnen real mehr Geld zur Verfügung steht, wenn die aufgeführten Ausgaben deutlicher ansteigen.
Beispielweise haben Münchner Bürger höhere Miet- und Lebenshaltungskosten als im gesamtdeutschen Durchschnitt. Dies kann bedeuten, dass eine überdurchschnittliche Kaufkraft in dieser Region nicht vollständig in den Konsum fließt, sondern in Form von höheren Mieten und ähnlichen Fixkosten „gebunden" ist. Die Deutschen geben im Bundesschnitt laut GfK-Gutachten etwa ein Drittel ihrer Kaufkraft im Einzelhandel aus. Die übrigen zwei Drittel der Kaufkraftsumme fließen in monatliche Fixkosten wie Mieten, Energiekosten, private Altersvorsorge und Versicherungen sowie andere Ausgaben, beispielsweise Urlaub oder Verkehr.
Auf Ebene der Bundesländer bleibt Hamburg mit 110,4 Indexpunkten vor Bayern (Index: 109,2). Auf dem dritten Platz wird Hessen (Index: 107,1) von Baden-Württemberg (Index: 107,2) abgelöst.
Das Schlusslicht bildet Sachsen-Anhalt mit 16.970 Euro pro Kopf. Die Top 10 der Stadt- und Landkreise bleibt bis auf einen Wechsel an der Spitze unverändert. So verdrängt der Landkreis Starnberg mit einem Indexwert von 147,9 den Hochtaunuskreis (Index: 146,3) auf den zweiten Platz. Die beiden Kreise hatten in der Vergangenheit schon öfter die Plätze
an der Spitze getauscht. Starnberg lag im Jahr 2008 zuletzt vor dem Hochtaunuskreis.
Anmerkung der Redaktion: Warum hat wohl die Stadt Landshut eine weitaus höhere Kaufkraft als vergieichsweise die doppelt so große Stadt Regensburg (132.000 E.)? Wichtigster Grund: In Regensburg ist jeder fünfte Enwohner ein verdienstmäßig armer Student und Einwohner. Das drückt in der Statistik gewaltig. Regensburg hat knapp 30.000 Studenten. In Landshut wohnen von den 4100 Studierenden an der Hochschule nur ca. 1500 in Landshut selbst. Die übrigen 2.600 Studenten sind tägliche Einpendler, wohnen daheim im "Hotel Mama".
Landshut hat überdurchschnittlich viele Beschäftigte in Behörden und Ämtern (Finanzamt, LVA, Polizei, Landsratsamt und Stadtverwaltung usw.) Da wird immer noch überdurchschnittlich gut verdient. Landshut hat nur 4,5 Prozent Arbeitslose, weil der Flughafen boomt und ebenso BMW . Die Lehrer an den über 20 Schulen der Stadt werden gut entlohnt, noch besser die Hochschullehrer. Und viele gut Qualifizierte pendeln täglich zum Flughafen oder nach München, wohnen und leben aber in Landshut und zahlen hier also anteilig die Einkommenssteuer. Hohe Kaufkraft, weil sehr gute Einkommen, haben sicher auch die vielen Ärzte am Klinikum und am Achdorfer Kreiskrankenhaus sowie in den zahlreichen Privatpraxen.
Die Pro-Kopf-Kaufkraft der knapp 65.000 Landshuter mit knapp 24.000 Euro pro Jahr ist ein Durchschittswert. Die oberen zehn Prozent haben sicher sogar die acht- bis zehnfache Kaufkraft, während die unteren 30 Prozent der Landshuter wohl kaum auf 15 000 Euro Kaufkraft pro Jahr kommen, einige tausend Mitbürger nicht eimal auf 10.000 Euro pro Jahr. /hs