Derzeit bremst die Baustelle REWE-Markt die Autos in der Inneren Münchner Straße, künftig Tempo 30-Schilder.
Landshut (06.03.2018) Die Innere Münchner Straße bildet eine attraktivste Verbindung zwischen dem Kupfereck und der historischen Altstadt. Derzeit darf dort mit 50 Sachen gefahren werden, künftig soll dort Tempo 30 gelten. Denn bald wird der neue REWE-Markt fertig. Mehr Fußgänger werden erwartet, die auch die Straße sicher zum Bio-Markt, zur Bäckerei, zum Frisör, zum Metzger und all den anderen Geschäften überqueren wollen. Dazu soll der Autoverkehr gebremst werden, was Vorteile für Radfahrer und weniger Lärm für die Anwohner mit sich bringt. Nur die Stadtwerke hatten Bedenken wegen der Stadtbusse.
Zeitverlust für Stadtbusse
Die Bedenken der Stadtwerke sind ganz einfach erklärt: Sie befürchten, dass die Stadtbusse der Linien 1 und 7 ihre Fahrpläne nicht mehr pünktlich einhalten können, wenn sie auf 660 Metern in der Inneren Münchner Straße auf Tempo 30 gedrosselt werden. Dem Konterte Stadtrat Robert Gewies (SPD): „Man solle die Busfahrer auf Tempo 30 und energiesparendes fahren schulen“.
Relativierte den Zeitverlust für die Stadtbusse auf 16 Sekunden: Stadtrat Prof. Dr. Frank Palme.
Für Oberbürgermeister Alexander Putz (FDP) war klar, dass dort eh nur selten mit 50 km/h gefahren werden kann und 30 km/h dienen obendrein der Verkehrssicherheit. Was die Bedenken der Stadtwerke anbelangt, rechnete Prof. Dr. Frank Palme (Grüne) kurz vor, dass bei Tempo 30 die Stadtbusse gerade mal 16 Sekunden verlieren. „Und sollten die Busse zu stark verzögert werden, dann müssen wir das in „Busse Baby“ berücksichtigen“, so Palme weiter. „Es geht um Lärm, den Schutz der Radfahrer und künftig um mehr Fußgänger“, so Bernd Friedrich (BfL) „und das spricht alles für Tempo 30.“
Unkompliziert für Radfahrer
Harald Hohn (Leitender Rechtsdirektor) appellierte auch an den Fahrradverkehr zu denken. Bei Tempo 50 müsse für die Radler ein extra Fahrradweg geschaffen werden. Bei Tempo 30 können sie zusammen mit dem Autoverkehr eine Fahrbahn benutzen. In der Inneren Münchner sind im Schnitt täglich 10.700 Kfz und 500 Radfahrer unterwegs.
Den CSU-Stadträten Lothar Reichwein und Maximilian Götzer (im Bild von links) ging das alles viel zu schnell. Reichwein stellte einen Antrag auf zweite Lesung und Götzer meinte: „Müssen wir das heute unbedingt schon entscheiden? Denn man kann ja dort eh kaum 50 fahren.“
Die Mehrheit des Verkehrssenats wollte gleich entscheiden. Das Ergebnis lautete 8:2 für Tempo 30 in der Inneren Münchner Straße zwischen der Metzgerei Axthaler und dem Münchner Tor.
Tempo-30-Lücke in der Zweibrückenstraße schließen
Zwischen Heilig-Geist- und Seligenthaler-Brücke gilt derzeit noch Tempo 50. Ab dann bis zun Kennedyplatz Tempo 30. Nachdem es in der eher engen Zweibrückenstraße meist nur langsam vorangeht, wird diese Tempo 30-Lücke geschlossen. Die Debatte dazu war im Verkehrssenat kurz und bündig. Laut OB Putz handelt es sich dort um ein Stück zwischen zwei Tempo 30-Zonen, in dem eh kaum 50 gefahren werden kann. Prof. Dr. Frank Palme unterstützte dies ebenso: Diesem Einkaufs- und Wohnquartier tut eine Entschleunigung gut.“
Die Räte stimmten einstimmig für die Entschleunigung.