Ausstelung "100 Jahre Freistaat Bayern" wurde beim Rottenburger Fastemarkt gezeigt

Rottenburg (18.03.2018) Zum Weißwurstfrühstück im Rottenburger Bürgersaal spielte die Stadtkapelle Rottenburg mit zünftigen bayerischen Liedern auf und 2. Bürgermeisterin Mathilde Haindl begrüßte die Gäste. Die Besucher hatten dabei auch die Gelegenheit, die Ausstellung "100 Jahre Freistaat Bayern", die die Pfeffenhausener Landtagsabgeordnete Ruth Müller zur Verfügung gestellt hatte, zu besichtigen.
Die Ausstellung erinnert an die 100jährige Geschichte des Freistaats Bayern, der am 7. November 1918 von dem Sozialdemokraten Kurt Eisner in München ausgerufen wurde. Im Aufruf: "An die Bevölkerung Münchens" heißt es: "Die Dynastie Wittelsbach ist abgesetzt. Hoch die Republik!
Bayern ist fortan ein Freistaat".
In den 100 Tagen der Regierung Eisner sind viele entscheidende Weichenstellungen erfolgt: Das Frauenwahlrecht wurde eingeführt, der 8-Stunden-Tag Wirklichkeit und ein Sozial- und Wohnungsbauministerium gegründet, um die größte Not nach dem 1. Weltkrieg zu lindern. Doch schon 1933 war mit der jungen Demokratie in Deutschland Schluss: Am 29. April 1933 stimmten die 16 anwesenden SPD-Abgeordneten im Bayerischen Landtag gegen das Ermächtigungsgesetz, das den zynischen Titel trug: "Gesetz zur Bekämpfung der Not des bayerischen Volkes und Staates".
Die anderen 84 Abgeordneten stimmten dem Nazi-Gesetz zu, das faktisch den Todesstoß für die Demokratie und den noch jungen Freistaat Bayern bedeutete. Erst im Dezember 1946 - nach dem Ende des 2. Weltkriegs - fand wieder eine Sitzung des neugewählten Landtags statt. Und obwohl 100 Jahre vergangen sind, spielen noch viele Themen von damals auch heute wieder eine Rolle: Sei es die soziale Lage, Veränderungen in der Arbeitswelt durch die Digitalisierung, die Frage nach bezahlbarem Wohnraum und die Bildungsgerechtigkeit. "Es gibt also auch für die nächsten 100 Jahre unseres Freistaats genügend Herausforderungen für die Politik, um das