Rottenburg (28.05.2018) Helmut Radlmeier, Stimmkreisabgeordneter für die Region Landshut, Bezirksrätin Martina Hammerl und Mitglieder der CSU Rottenburg besuchten die Landshuter Werkstätten am Standort Rottenburg. Die Delegation erlebte, dass die Menschen mit Behinderung hier als eine Bereicherung der Gesellschaft angesehen werden.
Der Fokus wird auf ihre Fähigkeiten gelegt. Radlmeier resümierte: "Hier wird berufliche und soziale Rehabilitation gelebt".
Die Delegation wurde vom Vorsitzenden der Lebenshilfe, Josef Deimer, der Geschäftsführerin Dr. Hannelore Omari und dem Werkstattleiter Markus Huber empfangen. Deimer informierte, dass die Landshuter Werkstätten GmbH an acht Standorten in Landshut, Altdorf, Mainburg, Kelheim, Rottenburg a.d. Laaber, Vilsbiburg, Landau und bald auch in Dingolfing insgesamt rund 900 Arbeitsplätze in anerkannten Werkstätten für Menschen mit Behinderung anbietet. Darunter sind auch 18 Plätze in Rottenburg im Haus Lebensraum speziell für Menschen mit psychisch-seelischen Erkrankungen. Ziel ist es, Personen, die nicht, noch nicht oder nicht wieder eine Beschäftigung am „Allgemeinen Arbeitsmarkt“ erlangen können, berufliche Qualifikation und Arbeitsplätze anzubieten. Berufliche und soziale Rehabilitation geht einher mit qualitativ hochwertiger Arbeit für Kunden aus Industrie und Handwerk.
Herausforderungen
Dr. Omari führte aus, dass das neue Bundes-Teilhabe-Gesetz (BTHG) viele Veränderungen mit sich bringe, welche auch die Landshuter Werkstätten vor Herausforderungen stelle. Sie äußerte die Hoffnung, dass diese Umstellungen nicht Einsparungen mit sich bringen werden. Sie bat weiterhin um eine gute finanzielle Unterstützung. Dr. Omari appellierte an die Politiker, beim Bundes-Teilhabe-Gesetz die Lebenshilfe im Auge zu behalten. Man erfuhr ferner, dass die Werkstätten immer auch Plätze für Rückkehrer aus dem allgemeinen Arbeitsmarkt bereithalten müssen. Zudem habe man es nicht leicht, Fachkräfte für die Einrichtungen zu finden. Deimer und Dr. Omari baten Radlmeier und Hammerl abschließend, sich den Sorgen der sozialen Einrichtungen anzunehmen.
Diese Unterstützung sicherten beide zu. Sowohl Radlmeier als auch Hammerl würdigten dabei explizit das Café am Dom im Erdgeschoss der Landshuter Lebenshilfe-Geschäftsstelle. Die Menschen mit Behinderung arbeiten sehr engagiert im Café am Dom. Die Freundlichkeit des Teams wird allseits geschätzt, es ist gelebte Inklusion. Dr. Omari bekräftigte ebenso: "Wir müssen wegkommen vom Defizit-Denken. Alle Menschen haben Fähigkeiten und Begabungen. Auch Menschen mit Behinderung können viel zur Gesellschaft beitragen".
Neue Wohnungen
Beim anschließenden Rundgang machte sich die Delegation ein Bild aus der Praxis. Man erlebte, mit wie viel Freude die Menschen mit einem Handicap bei der Arbeit waren. Das Haus Lebensraum wurde ebenfalls besichtigt. Dort arbeiten Menschen mit psychisch-seelischen Erkrankungen und fühlen sich sichtlich gut aufgehoben. Abschließend schaute sich die Delegation einen Wohnblock an, der in Kürze saniert wird. Hier sollen Wohnungen für 15 Erwachsene mit Behinderung entstehen.
Damit wird die Erfolgsgeschichte der Lebenshilfe weiter fortgeschrieben. Vor 51 Jahren haben sich in Landshut engagierte Persönlichkeiten aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen zusammen mit betroffenen Eltern auf den Weg gemacht, Menschen mit einer geistigen Behinderung Förderung und Betreuung zukommen zu lassen. Die Aufbaujahre in unserem Land sollten auch diejenigen einbinden, die besonderen Schutz und Fürsorge benötigen. Seit der Vereinsgründung am 14. Dezember 1967 sind 46 Einrichtungen in Stadt und Landkreis Landshut, in den Landkreisen Dingolfing-Landau und Kelheim entstanden, die den Personenkreis und ihre Angehörigen von frühester Kindheit bis ins Alter begleiten.
Im Bild oben: Bezirksrätin Martina Hammerl (rechts), Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier (2.v.rechts) und Mitglieder der CSU Rottenburg um Fraktionsvorsitzenden Laurentius Seidl (3.v.links) besuchten die Landshuter Werkstätten in Rottenburg. Sie erhielten Informationen aus erster Hand von Werkstattleiter Markus Huber (2.v.link), Vorsitzendem Josef Deimer (4.v.links) und Geschäftsführerin Dr. Hannelore Omari (3.v.rrechts).